In der Natur vermehren sich die Veilchen von ganz allein, einmal durch Ausläufer und einmal durch Samen. Der Wind verstreut die Samenkörner und Ameisen helfen bei der Verteilung. Sie tragen die reifen Fruchtkörper in ihre Bauten, verzehren sie und lassen die Samen liegen. So verteilt sich die Pflanze in großem Umkreis. Eine gezielte Vermehrung, besonders im Garten, ist natürlich ebenfalls möglich.
Die gezielte Vermehrung
Samen von Viola können im Fachhandel erworben oder von bestehenden Beständen selber gesammelt werden.
Vor August bis März wird ausgesät. Dabei muss bedacht werden, dass Veilchen Kaltkeimer und Lichtkeimer sind.
Kaltkeimer heißt, dass die Samen zum Keimen einen Kältereiz benötigen. Sät man ab August direkt ins Freiland, sorgt der Winter für das Verschwinden der Keimhemmung. Wird jedoch im Haus vorgezogen, ist eine Stratifizierung erforderlich. Man legt die Samenkörner mit etwas Sand in eine Plastiktüte und bewahrt sie für einige Wochen im Kühlschrank auf. Danach sät man wie folgt aus:
- Füllen Sie eine Anzuchtschale mit nährstoffarmer Erde.
- Streuen Sie die Samen dünn auf und drücken sie gut an.
- Bedecken Sie die Körner nur sehr dünn oder gar nicht mit Erde, Lichtkeimer benötigen Licht zum Keimen.
- Stellen Sie die Schale relativ kühl und halten die Erde feucht.
- Beginnen die Samen zu keimen, stellen Sie die Schale ins Warme.
- Sobald die Keimlinge zwei oder drei Blätter haben, können sie pikiert und ausgepflanzt werden.
Vermehrung durch Teilung
Neben der Aussaat ist auch die Teilung von älteren Pflanzen eine willkommene Vermehrungsmethode. Man teilt die Pflanzen am besten im Frühjahr nach der Blütezeit oder im Herbst. Dazu gräbt man vorsichtig das Veilchen mitsamt seinem Wurzelballen aus. Nachdem die lose Erde abgeschüttelt ist, kann man den Ballen mit einem Messer oder einer Schere auseinander teilen. Wenn die Wurzeln nur locker zusammenhalten, kann eine Teilung auch mit der Hand vorgenommen werden. Auf diese Weise werden weniger Wurzeln beschädigt. Bei der Wurzelteilung muss darauf geachtet werden, dass jedes Teil einen Trieb oder eine Triebknospe besitzt. Die neuen Veilchenpflanzen werden nun an einem geeigneten Standort, möglichst halbschattig und gut feucht, angesiedelt. Zwischen den einzelnen Pflanzen sollte ein Abstand von ca. 20 cm eingehalten werden.