Bärenklau ist nicht Bärenklau, denn die Bärenklau-Familie umfasst viele Arten. Es sollte daher Klarheit darüber herrschen, auf welche Art sich die Frage bezieht. Doch kann die Antwort überhaupt unterschiedlich ausfallen? Schließlich handelt es sich allesamt um Pflanzen mit einem gemeinsamen Ursprung.
Einheimischer Wiesen-Bärenklau ist essbar
Wiesen-Bärenklau, wissenschaftlich Heracleum sphondylium, ist essbar. Wildpflanzenkenner bezeichnen ihn sogar als aromatische Delikatesse. Daher ist die Frage nach Gefährlichkeit mit einem Nein zu beantworten. Trotzdem sollte direkter Hautkontakt mit seinem Pflanzensaft vermieden werden, da er Allergien auslösen kann. Auch sollte er nur in kleinen Mengen verzehrt werden. Junge Blätter sind ideal für Salat oder Smoothie. Essbar sind auch Knospen, Samen und Wurzeln.
Riesen-Bärenklau ist giftig
Wenn von einem gefährlichen Bärenklau die Rede ist, kann es sich nur um den Riesen-Bärenklau handeln, wissenschaftlich Heracleum mantegazzianum, im Volksmund auch Herkulesstaude genannt. Diese Art ist hier nicht heimisch, ist aber mit vollem Tempo dabei, es sich heimisch einzurichten. Der Neophyt verbreitet sich rasend schnell und verdrängt dabei andere, nicht so durchsetzungsfähige Pflanzen. Der Mensch muss ihn aber vor allem wegen seiner Giftigkeit fürchten. Sein Pflanzensaft verursacht unter Sonneneinwirkung sehr schmerzhafte Hautverbrennungen zweiten und dritten Grades.
Hinweis:
Die Entdeckung von Riesenbärenklau ist nicht meldepflichtig. Doch wer Riesen-Bärenklau in der freien Natur entdeckt, sollte den Fund trotzdem dem zuständigen Umweltamt melden. So kann er an sensiblen Orten, wie beispielsweise Spielplätzen, entfernt werden, bevor es zu Vergiftungen kommen kann.
Riesen-Bärenklau eindeutig erkennen
Wenn sich im Garten eine Wildpflanze angesiedelt hat, die an Riesen-Bärenklau erinnert, ist ein prüfender Detailblick notwendig. Es gibt ähnliche Pflanzen, die einem noch jungen Riesen-Bärenklau ähneln. Die meisten von ihnen sind jedoch ungefährlich. Es besteht aber auch Verwechslungsgefahr mit dem Gefleckten Schierling, der viel giftiger ist. Daran erkennen Sie Riesen-Bärenklau:
- Wuchshöhe bis 3 m und teilweise höher
- hohler, wenig gefurchter Stängel mit roten Flecken
- 3 bis 5-teilige Blätter, zwischen 10 und 30 cm lang
- blüht nur im Juni und Juli (Wiesen-Bärenklau bis September)
- Blütenform: Doppeldolden, bis 50 cm Durchmesser, weiß bis zartrosa
Gefährlichen Bärenklau mit Schutzkleidung bekämpfen
Riesen-Bärenklau sollte zeitnah nach der Entdeckung bekämpft werden, am besten schon im März oder April, bevor er blühen und Samen bilden kann. Ihn aus dem Garten zu entfernen ist mühsame Arbeit, denn das geht nur händisch. Zuerst werden oberirdische Pflanzenteile abgeschnitten und anschließend die Wurzeln mindestens 15 cm tief ausgegraben. Nach Möglichkeit sollte er restlos verbrannt oder alternativ als Restmüll entsorgt werden.
Da bei der Bekämpfung die Gefahr besteht, mit seinen Pflanzensaft in Kontakt zu kommen, muss jeder, der dabei mitwirkt, sich schützen. Mit langer, dicker Kleidung, Handschuhen, festem Schuhwerk, Gesichtsbedeckung und Schutzbrille mit Seitenwänden.
Nach etwa drei Wochen muss der Garten auf neue Exemplare kontrolliert werden. Auch in den darauffolgenden fünf Jahren sollte regelmäßig im Frühjahr eine Kontrolle erfolgen.
Wählen Sie für die Bekämpfung einen bedeckten Tag. Falls aus Versehen doch etwas Pflanzensaft auf die Haut gelangt, wird die Verbrennung erträglicher sein als an einem Sonnentag.