Der Riesen-Bärenklau, wissenschaftlich Heracleum mantegazzianum, ist nicht nur besonders riesig, sondern auch besonders giftig. Das unterscheidet ihn von essbarem Wiesen-Bärenklau. Eine Meldepflicht könnte auch durch eine weitere Eigenschaft begründet sein: der Ausbreitungsgeschwindigkeit. Der eingewanderte Riesen-Bärenklau fasst großflächig Fuß und vertreibt andere Wildpflanzen.
Riesen-Bärenklau ist nicht meldepflichtig
Aus der Gartenpraxis kennen wir bereits die Meldepflicht für besonders gefährliche Pflanzenkrankheiten. Doch obwohl auch der Riesen-Bärenklau gefährlich ist, besteht für ihn keine Meldepflicht. Diese gibt es auch für andere Giftpflanzen nicht. Doch das bedeutet noch lange nicht, dass die Gefahr untätig hingenommen wird. Ob eine staatliche Stelle in die Bekämpfung eingreift, hängt von der Fundstelle ab bzw. wie hoch das Risiko für die Allgemeinheit ist.
Fund in der freien Natur und auf öffentlichen Plätzen
Entdeckt ein aufmerksamer Beobachter Riesen-Bärenklau außerhalb eines privaten Grundstücks, sollte er den Fund unverzüglich dem zuständigen Gartenbauamt melden. Die Mitarbeiter können die Situation vor Ort begutachten und ggf. weitere Schritte unternehmen. In der Nähe eines Spielplatzes zum Beispiel müsste dieser Neophyt sofort bekämpft werden, da ansonsten unbedarfte Kinder Vergiftungen erleiden können. Dank seiner imposanten Größe zieht die auch Herkulesstaude genannte Pflanze nämlich alle Kinderblicke auf sich.
Fund auf eigenem Grundstück
Riesen-Bärenklau findet den Weg auch in private Gärten, die er freiwillig nicht wieder verlässt. Stattdessen breitet er sich weiter aus. Hier wird das Gartenbauamt nicht anrücken. Der Grundstücksbesitzer muss die Entfernung persönlich vornehmen oder jemanden damit beauftragen. Zunächst werden die oberirdischen Pflanzenteile abgeschnitten und anschließend die Wurzeln 15 cm tief ausgegraben. Die Bekämpfung sollte möglichst vor Samenreife erfolgen, damit sich die Pflanze nicht aussät und erneut zur Plage wird.
Für die Bekämpfung ist ein bedeckter Tag optimal, da der Pflanzensaft in Verbindung mit Sonnenbestrahlung besonders schmerzhafte Hautverbrennungen auslöst.
Riesen-Bärenklau erkennen
Ausgewachsener Riesen-Bärenklau macht allein schon mit seiner Größe auf sich aufmerksam. Doch das sollte nicht das allein ausschlaggebende Kriterium sein. Gerade wenn der Bärenklau heranwächst, besteht Verwechslungsgefahr mit ähnlichen Pflanzen. Machen Sie sich kundig bzw. ziehen Sie ein bebildertes Bestimmungsbuch zu Rate, damit Sie ihn sicher erkennen können. Doch kommen Sie ihm niemals zu nahe, ohne folgende Schutzausrüstung zu tragen:
- lange und dicke Kleidung
- geschlossenes Schuhwerk
- feste Handschuhe
- Gesichtsbedeckung inkl. Plexiglasbrille mit seitlichem Schutz