Der Riesen-Bärenklau, wissenschaftlich Heracleum mantegazzianum, breitet sich invasiv aus und ist giftig. Aus diesen Gründen wird er hierzulande offensiv bekämpft. Bei eiligst gestarteten Bekämpfungsmaßnahmen können leider auch ähnlich aussehende Wildpflanzen unter die Räder kommen. Doch nicht jede von ihnen ist uns feindlich gesinnt.
Diese „Spiegelbilder“ bitte verschonen
Der gefährliche Riesen-Bärenklau, der auch den Namen Herkulesstaude trägt, wird bis zu 3 m hoch und überragt damit die meisten seiner Doppelgänger deutlich. Doch während er heranwächst, sehen einige harmlose Wildpflanzen wie sein Spiegelbild aus. Sie sollten nicht unnötigerweise der Gartenschere zum Opfer fallen. Denn im ökologischen Gleichgewicht spielen sie eine wichtige Rolle, sind zudem essbar oder mit heilenden Inhaltsstoffen ausgestattet. Informieren Sie sich vor der Bekämpfung detailliert, wie Sie Riesen-Bärenklau sicher erkennen können, dann dürfen folgende Wildpflanzen auf ein unverkürztes Leben hoffen:
- Giersch – Aegopodium podagraria
- Große Bibernelle – Pimpinella major
- Süßdolde – Myrrhis odorata
- Wald-Engelwurz – Angelica sylvestris
- Wiesenkerbel – Anthriscus sylvestris
- Wilder Fenchel – Foeniculum vulgare var. vulgare
- Wilde Möhre – Daucus carota subsp. carota
Gefleckter Schierling ist noch giftiger
Die Verwechslung mit dem Gefleckten Schierling, wissenschaftlich Conium maculatum kann nicht nur absoluten Laien passieren. Beide Pflanzenarten gehören zu den Doldenblütlern und sind sich sehr ähnlich. Auch Pflanzenkenner müssen sehr genau hinschauen und jedes Detail prüfen. Sowohl für Riesen-Bärenklau als auch für den Gefleckten Schierling gilt:
- bis zu 3 m Wuchshöhe möglich
- die Blütezeiten sind deckungsgleich
- die Doldenblüten sind strahlenförmig und weiß
- der Stängel ist hohl und mit roten Flecken
- Blätter sind groß, fiederschnittig und sattgrün
Ob Sie einen Riesen-Bärenklau oder den Gefleckten Schierling aus dem Garten entfernen wollen, ist letztlich gleich. Beide haben dort nichts verloren. Die Entdeckung beider Pflanzen müssen Sie nicht melden. Wachsen diese aber beispielsweise in Spielplatznähe, sollten Sie einen solchen Fund unbedingt melden. Das Gartenamt wird mit Sicherheit etwas dagegen unternehmen, damit keine Kinder zu Schaden kommen.
Hundspetersilie – ebenfalls gefährlich
Auch die Hundspetersilie, wissenschaftlich Aethusa cynapium, kann leicht für einen noch jungen Riesen-Bärenklau gehalten werden. Hat sich die Wildpflanze im Hausgarten angesiedelt, besteht eine noch größere Verwechslungsgefahr mit Küchenpetersilie. Diese hätte für den Entdecker auch noch weit bittere Folgen. Dann nämlich, wenn Hundspetersilie als Würzkraut im Kochtopf landet.
Vorsichtsschutzmaßnahmen bei Giftpflanzen
Bei der Bekämpfung so giftiger Pflanzen wie Riesen-Bärenklau und Gefleckter Schierling muss jeder Handelnde sich ausreichend schützen. Lange Kleidung, geschlossenes Schuhwerk, Handschuhe und Schutzbrille sind absolute Pflicht.
Bekämpfen Sie Bärenklau an einem verregneten oder bedeckten Tag. Denn sollte Ihre Haut versehentlich mit Pflanzensaft in Kontakt kommen, wird die Hautverbrennung nicht so heftig ausfallen, wie bei Sonnenschein.