Bärenklau erkennen – ist er gefährlich oder essbar?

Der eine Bärenklau ist eine aromatische Delikatesse, so sagen es zumindest Wildpflanzenfreunde. Der andere Bärenklau dagegen, und da sind sich alle einig, ist gefährlich. Er verursacht schwere Hautverbrennungen und ist in diesem Lande invasiv unterwegs. Doch wie lässt sich der eine von dem anderen unterscheiden.

Es geht um zwei Arten: Wiesen-Bärenklau und Riesen-Bärenklau

Wiesen-Bärenklau, wissenschaftlich Heracleum sphondylium, ist eine einheimische Art, die harmlos ist. Zwar kann ihr Pflanzensaft bei empfindlichen Menschen Allergien auslösen. Doch weiter gefährlich ist sie nicht. In kleinen Mengen kann Wiesen-Bärenklau sogar gegessen werden. Blätter, Knospen, Samen und Wurzel lassen sich vielseitig in der Küche einsetzen. Wer ihn für diesen Zweck sammeln möchte, sollte in der Lage sein, ihn zweifelsfrei zu identifizieren.

Riesen-Bärenklau, wissenschaftlich Heracleum mantegazzianum, ist eine eingewanderte Art, die sich sehr stark ausbreitet. Keine Pflanze kann ihm einen Platz streitig machen, da er sich als starker Verdränger erweist. Sein Pflanzensaft kann bei Menschen schmerzhafte Verbrennungen dritten Grades verursachen. Deswegen muss auch diese Art sicher erkannt werden, damit sie effektiv bekämpft werden kann. Auch dürfen beide Arten nicht mit ähnlichen Pflanzen verwechselt werden.

Hinweis:
Der Fund eines Riesen-Bärenklaus in der freien Natur ist nicht meldepflichtig. Es ist dennoch sinnvoll, die Entdeckung zeitnah dem örtlichen Umweltamt zu melden , damit zur Vermeidung von Vergiftungen etwas dagegen unternommen wird.

Unterschiede in der Größe

Wenn der gefährliche Riesen-Bärenklau ausgewachsen ist, lässt er sich einfach vom Wiesenbärenklau unterscheiden. Denn er erreicht stattliche 3 oder sogar 4 m, während das Maximum des Wiesen-Bärenklaus bei etwa 1,5 m liegt. Deswegen wird er auch Herkulesstaude genannt. Doch der Riesen-Bärenklau sollte möglichst als Jungpflanze erkannt werden, damit sie keine Möglichkeit bekommt, sich über Samen weiter auszubreiten. Im Jungstadium lassen sich beide anhand der Größe nicht auseinanderhalten, dann spielen andere Unterscheidungsmerkmale eine gewichtigere Rolle.

Stängel und Blätter

Der Stängel des Riesen-Bärenklaus ist hohl, nur wenig gefurcht und mit roten Flecken übersät. Der Wiesen-Bärenklau hat auch einen hohlen Stängel, doch dieser ist kantig gefurcht und lässt die roten Flecken missen. Blätter des Riesen-Bärenklaus sind 3- bis 5-lappig, spitz, auf Unterseite behaart und können 1 bis 3 m groß werden. Der Wiesen-Bärenklau hat kleinere, graugrüne Blätter, die ungleich gelappt sind.

Tipps & Tricks

Entfernen Sie Riesen-Bärenklau nur mit Schutzkleidung, Handschuhe, Gesichtsbedeckung und Brille. Die abgeschnittenen Pflanzenteile sowie die ausgegrabenen Wurzeln sind möglichst zu verbrennen.

Unterschiede während der Blütezeit

Die Blütezeit bietet weitere Unterscheidungsmerkmale:

  • Riesenbärenklau blüht nur im Juni und Juli
  • Doldenblüten haben 30 bis 50 cm Durchmesser
  • weiße bis zartrosa Farbe
  • Wiesen-Bärenklau blüht von Juni bis September
  • Durchmesser der Dolden beträgt bis 25 cm
  • Blütenfarbe ist weiß bis cremefarben