Spalierobst ist eine ideale Lösung für kleine Gärten oder auch Terrassen. Selbst im Topf gepflanzte Birnen können Sie als Spalierobst erziehen und gute Erfolge erreichen. Lesen Sie hier mehr.
Was ist ein Spalier?
Als ein sogenanntes Spalier bezeichnet man ein Gerüst, an dem die Äste der Birne angebunden und damit in bestimmte Richtungen geleitet werden. So ein Spalier können Sie am praktischsten an einer Hauswand befestigen. Starke Drähte oder Holzleisten eignen sich hierfür am besten. Dabei sollten Sie darauf achten, dass die Befestigung von der Wand ca. 10 cm entfernt sein muss. Dadurch werden die Bäume auch von hinten gut durchlüftet.
Die Leisten oder Drähte sollten in einem Abstand von ca. 70-80 cm angebracht werden. Je nach Höhe der Wand sind drei bis vier Befestigungen ausreichend. Den unteren Spanndraht lassen Sie am besten auf einer Höhe von 75 cm laufen. Alle weiteren dann dementsprechend. Wollen Sie ein Spalier frei aufstellen, so achten Sie auf eine gute Verankerung. Sie müssen dann Pfosten im Abstand von 4-6 Metern tief in die Erde eingraben.
Vorteile von Spalierobst
Für Birnen die am Spalier wachsen benötigen Sie deutlich weniger Platz. Früchte werden am Spalier besonders gut belüftet und bekommen viel Licht. Zusätzlich bietet ein Platz an einer Hauswand viel Wärme. Die Gefahr von Ernteausfall durch Spätfröste ist geringeren. Der Befall von Schädlingen und das Ausbrechen von Krankheiten minimiert sich durch die gute Belüftung ebenfalls.
Welche Sorten eignen sich für die Verwendung als Spalierobst
So ziemlich alle Birnensorten eignet sich zur Erziehung am Spalier. Wichtig ist allerdings, dass die Birne auf Quittenunterlage veredelt wurde. Birnen auf Sämlingsunterlagen sind sehr starkwüchsig und eignen sich nicht für Spalierpflanzungen. Theoretisch können Sie jeden Spindel-oder Buschbaum am Spalier ziehen. Wollen Sie sich die Arbeit des Schnitts ersparen, so können Sie im Handel Bäume erwerben, die schon vorgeformt sind.
Der Schnitt
Um ein Spalierobst zu ziehen, sollten Sie nur den Mitteltrieb und zwei bis vier Leitäste belassen. Diese sollten in einer geraden Linie stehen, damit Sie sie leicht an dem Gestell befestigen können. Kürzen Sie alle Triebe etwas ein. Binden Sie die Äste im 60 Grad Winkel mit Juteband oder speziellen Gummibändern am Spalier an.
Erziehungsformen
U-Spalier
Hierbei wird der Mitteltrieb schon über dem ersten Draht abgeschnitten. Die zwei oder auch vier Leitäste werden erst waagerecht und nach außen geführt. Später dann senkrecht nach oben. Dadurch entsteht ein U, was dieser Schnittform den Namen gab.
Die waagerechte Palmette
Diese Erziehungsform ist wohl die häufigste. Dafür wird der Haupttrieb senkrecht nach oben geleitet. Die Leitäste werden in einem Winkel von ca. 60 Grad am Spalier festgebunden. Hat der Haupttrieb die obere Befestigung erreicht, so leiten Sie ihn ebenfalls waagerecht ab.
Der Schnurbaum
Haben Sie in der Höhe keinen Platz für Ihr Obst, so können Sie die Äste auch nur waagerecht ziehen. Dafür den Haupttrieb komplett entfernen und zwei Seitentriebe waagerecht an das Gerüst binden.