Halt! Nicht gleich an ein pieksiges Unkraut Namens Diestel denken. Viele Arten tragen einen Namen mit „Diestel“, darunter einige schmücke Exemplare, die mit ihren oftmals blauen Blüten jeder Zierpflanze Konkurrenz machen können. Es gibt viel zu erfahren, über Lebensdauer, Pflege, Standort…
Das Wort „Distel“
Das Wort Distel hat einen indogermanischen Ursprung und kann mit „stechen“ oder „spitz“ übersetzt werden. Deswegen werden viele stachelige Arten als Disteln bezeichnet bzw. tragen den Baustein „Diestel“ im Namen.
Unterschiede in der Lebensdauer
Kurzlebige Arten sind in der Regel zweijährig. Im ersten Jahr bilden sie zunächst nur eine Rosette aus. Im zweiten Jahr folgt die Blüte. Danach geht die Pflanze ein. Sie verschwindet aber meist nicht aus dem Garten, denn dank der Selbstaussaat bleibt sie durch Nachwuchs dauerpräsent. Zu den kurzlebigen Disteln gehören beispielsweise die Silberdistel, Kratzdistel, Ringdistel und Eselsdistel.
Langlebige Disteln wie Kugeldisteln oder Edeldisteln wachsen als mehrjährige Stauden, die jedes Frühjahr neu austreiben.
Standort und Pflege
Fast alle Distelarten bevorzugen einen sonnigen Platz im Garten, mit einem mageren und trockenen Boden. Die Purpur-Kratzdistel hat diesbezüglich andere Vorlieben: feuchte Erde und großes Nährstoffangebot.
Die zweijährigen Disteln werden im Sommer ausgesät, die mehrjährigen Sorten im Frühjahr oder Herbst in den Garten gepflanzt. Vom ersten Tag an geben sie sich bescheiden und verlangen keine besondere Pflege.
Disteln besitzen eine tief in den Boden reichende Pfahlwurzel. Pflanzen bzw. säen Sie sie gleich am Bestimmungsplatz, denn sie lassen sich später schwer umpflanzen.
Disteln im Winter
Disteln brauchen keine Unterstützung, um die eisige Zeit des Jahres zu überstehen. Lassen Sie die vertrockneten Pflanzenteile zunächst an der Pflanze stehen, denn mit Raureif und Schnee sehen sie auch ohne Blüten dekorativ aus. Der Rückschnitt sollte erst im Monat März erfolgen.
Distel als Unkraut
Für alle Distelarten, die sich ungebeten im Garten ausbreiten, wird gern das Wort Unkraut in den Mund genommen. Das liegt auch daran, dass sie schwer wieder zu entfernensind. Sie vermehren sich über Samen und Ausläufer. Zudem kann aus jedem übersehenen Wurzelstück der bis zu 50 cm langen Pfahlwurzel eine neue Pflanze austreiben. Die Vernichtung ist so möglich:
- Pflanzen vor der Blüte rausreißen
- den Vorgang immer wieder wiederholen
- Disteln im Rasen regelmäßig abmähen
- nach einem Regentag Wurzel mit Unkrautausstecher rausholen
- möglichst alle Wurzelteile entfernen
- Pflanzenteile in die Restmülltonne geben