Die Vermehrung von Efeu ist auch für den Laien eine sichere Sache, sofern er Stecklinge schneiden kann. Weder muss das Vermehrungsmaterials besonders behandelt werden, noch wird die Anwurzelung durch irgendetwas erschwert. Es folgt der Ablauf im Überblick.
Die beste Zeit für diese Vermehrungsmethode
Der Efeu ist winterhart und immergrün. Da er überdies schnell wächst und nach wenigen Jahren über zahlreiche lange Ranken verfügt, können Stecklinge jederzeit geschnitten werden. Entscheidend ist eher, ob die Vermehrung draußen erfolgt oder ein Zimmerefeu vermehrt wird.
- draußen am besten im Frühjahr
- alternativ auch bis zum Herbst
- Zimmerefeu kann ganzjährig vermehrt werden
- jedoch lichtarme Monate (Nov. – Feb.) meiden
Den Efeu sollten Sie ohnehin mindestens einmal im Jahr schneiden. Das angefallene Schnittmaterial können Sie problemlos für die Gewinnung von Stecklingen nutzen.
Stecklinge schneiden und vorbereiten
Sie können Kopfstecklinge schneiden, doch Teilstecklinge sind für Efeu die bessere Wahl. Eine einjährige, leicht verholzte Ranke eignet sich am besten. Sie sollte möglichst kräftig und vor allem gesund sein. Zerteilen Sie die Ranke mit einem scharfen und desinfizierten Messer in 10-15 cm lange Stücke. Eine schwach entwickelte Spitze werfen Sie weg. Bereiten Sie die Teilstecklinge danach wie folgt auf das Einpflanzen bzw. Bewurzeln vor:
- unterste Blätter entfernen
- unteren Teil des Stiels leicht einritzen
- Stecklinge mehrere Stunden antrocknen lassen
Hinweis:
Es ist wichtig, dass ein Steckling richtigherum eingepflanzt wird, sonst ist keine Anwurzelung möglich. Deswegen müssen Sie jeden Steckling entsprechend markieren, oder sich anderweitig merken, welches Ende des Stecklings unten ist, d. h. zuvor weiter von der Triebspitze entfernt war.
Ab in den Topf oder ins Glas
Sie können die Stecklinge (richtigherum!) in ein Glas Wasser stellen und auf der hellen, warmen Fensterbank bewurzeln lassen. Das geschieht innerhalb von ein paar Tagen. Haben die Wurzeln eine Länge von etwa 2 cm erreicht, sollten Sie sie einpflanzen.
Alternativ füllen Sie sofort kleine Töpfe mit Anzuchterde und stecken je einen Steckling hinein. Stellen Sie die Töpfe warm und hell, aber nicht sonnig auf. Die Erde sollte stets leicht feucht sein. Eine Abdeckung kann zusätzlich für feuchtes Klima sorgen.
Erfolgreiche Anwurzelung ist am oberirdischen Neuaustrieb zu erkennen. Wenn die Wurzeln aus dem Topf rausschauen, sollten Sie die Jungpflanzen umtopfen. Kräftige Exemplare können im Herbst ausgepflanzt werden.
Wenn Sie die Stecklinge nicht zeitnah einpflanzen oder bewurzeln können, bleiben sie in einer Plastiktüte bei Temperaturen zwischen 2 und 5 °C noch mehrere Tage frisch.