Die Vermehrung von Efeu gehört zu den einfachsten in unserem Gartenreich. Sie macht kaum Mühe und verlangt kein großes Fachwissen. Die größte Herausforderung ist: Die Qual der Wahl, welchen Weg zu neuen Pflanzen wir beschreiten wollen. Ein Überblick mit wichtigsten Schritten.
Vier verschiedene Vermehrungsmethoden
Der Preis für Efeu ist zwar vergleichsweise klein. Doch deswegen muss niemand auf das eigenhändige Vermehren verzichten, wenn es sich anbietet und Freude macht. Folgende Pflanzenteile können sich in eine eigenständige Pflanze verwandeln:
- Stecklinge
- Ableger
- Absenker
- Samen
Der ideale Vermehrungszeitpunkt hängt davon ab, für welche Methode Sie sich entscheiden.
Stecklinge
Diese Vermehrungsart sollte im Freiland im Frühjahr oder Herbst erfolgen. Im Haus ist das ganzjährig möglich. Lediglich die lichtarmen Monate November bis Februar sind weniger geeignet. Schneiden Sie junge Triebe von etwa 15 cm Länge. Sie sollten frei von Haftwurzeln sein. Entfernen Sie untere Blätter und ritzen Sie das Stielenden leicht an. Alternativ können Sie einen leichtverholzten Trieb in mehrere Teilstecklinge zerschneiden.
Lassen Sie die Stecklinge an einem hellen und warmen Platz in ein Wasserglas bewurzeln. Pflanzen Sie sie in Töpfchen, sobald die Wurzeln 2-3 cm lang sind. Sie können Stecklinge aber auch sofort in Anzuchterde pflanzen. Halten Sie die Erde feucht und warten Sie geduldig auf den ersten Neuaustrieb.
Achten Sie bei Teilstecklingen, dass Sie sie mit dem richtigen Ende einpflanzen, da sie sonst keine Wurzeln bilden werden.
Ableger
Efeu breitet sich gern flächig aus, zum Beispiel als Bodendecker. Dort wo seine langen Ranken Bodenkontakt bekommen, wurzeln sie an und treiben einen Ableger aus. Trennen Sie einen solchen Ableger von der Mutterpflanze ab und pflanzen Sie ihn an den gewünschten Standort.
Absenker
Diese Methode funktioniert wie die zuvor beschriebene Ablegermethode. Nur müssen Sie hier gezielt dafür sorgen, dass ein Trieb Bodenkontakt bekommt:
- ideal sind die Sommermonate
- einen langen einjährigen Trieb in Abstand von 30-40 cm entblättern und anritzen
- den Trieb zu Boden biegen und in eine gegrabene Mulde legen
- die entblätterten Teile des Triebes fixieren, zum Beispiel mit Zelthaken
- anschließend mit Humus bedecken
Im folgenden Frühjahr sind die neuen Jungpflanzen groß genug, um abgetrennt und umgepflanzt zu werden.
Samen
Mit dem Erreichen seiner Altersform beginnt der Efeu zu blühen und Früchte zu tragen. Diese beinhalten keimfähige Samen. Sie werden im Frühjahr geerntet, vom Fruchtfleisch befreit und für etwa 4-6 Wochen bei ca. 4 °C stratifiziert. Danach können die Samen draußen oder im Haus ausgesät werden.
Hinweis:
Seien Sie achtsam im Umgang mit Efeufrüchten und -samen, denn sie sind stark giftig. Sie dürfen niemals in Kinderhände gelangen, da bereits der Verzehr weniger Beeren zum Tod führen kann.
Jungpflanzen und ihre Pflege
Im Haus vermehrter Efeu ist noch nicht winterhart genug, um den ersten Winter draußen zu verbringen bzw. ausgepflanzt zu werden. Behalten Sie die Pflanzen im Haus, gießen Sie sie regelmäßig und falls notwendig, sollten Sie sie auch umtopfen.
