Eine Fichte wächst überwiegend in Wäldern unter natürlichen Bedingungen. Dort bildet sie je nach den vorliegenden Standort- und Witterungsverhältnissen einen besonders ausgeprägten Wuchs. Ein regelmäßiger Rückschnitt ist für dieses Wachstum nicht erforderlich, kann in der Gartenhaltung jedoch in einigen Fällen angemessen sein.
Generell kein regelmäßiger Rückschnitt notwendig
Eine Fichte verfügt von Natur aus über ein besonders schnelles und ausgeprägtes Wachstum. Zwar liegt der Verdacht nahe, dass die Fichte durch regelmäßige Rückschnitte in ihrem Ausmaß begrenzt werden kann. Jedoch ist eher das Gegenteil der Fall. Einzelne leichte Rückschnitte sind zur Formgebung und -erhaltung dennoch angemessen.
Der richtige Schnitt
Beim Rückschnitt der Fichte sollten Sie stets darauf achten, keine grundlosen Schnitte ins alte Holz durchzuführen. Neue Knospen bilden sich generell nur an den älteren, mit Nadeln versehenen Trieben. Entfernen Sie diese, kann ein Verkahlen der Baumkrone hervorgerufen werden. Aus diesem Grund sollten auch radikale Rückschnitt weitgehend vermieden werden.
Zudem sollte niemals der Leittrieb einfach an der Spitze gekappt werden. Die Fichte bildet keine neue Spitze mehr aus und bleibt für ihr restliches Leben entstellt.
Entfernen der unteren Äste
Das sogenannte Aufasten, also das Schneiden der unteren Äste ist überwiegend in der Waldwirtschaft erforderlich. Im Garten kultivierte Exemplare können jedoch durch einen Rückschnitt der unteren Äste etwas in Zaum gehalten werden, sofern sich ein besonders breiter Auswuchs zeigt.
Auch vor dem Unterpflanzen mit geeigneten Pflanzenarten kann ein Rückschnitt der unteren Fichtenäste angebracht sein.
Gründe für einen Rückschnitt
In einigen Fällen kann ein leichter Rückschnitt zur Formgebung und -erhaltung jedoch durchaus angemessen sein, unter anderem
- bei der Ausbildung von zwei Spitzen,
- bei Fichtenhecken
- sowie bei Fichtenbonsais.
Ausbildung von zwei Spitzen
Sollte eine junge Fichte zwei Spitzen ausbilden, sollte eine davon direkt am Ansatz entfernt werden.
Fichtehecken
Eine Hecke aus Fichten sollte für die Erhaltung eines gepflegten Erscheinungsbildes zumindest regelmäßig von überragenden sowie alten und verkahlten Trieben befreit werden.
Fichtenbonais
Für die Gestaltung eines Bonsais ist ein regelmäßiger Schnitt besonders maßgebend. Nur durch ein Schneiden und Drahten wird die Fichte in die gewünschte Bonsaiform gezogen. Durch regelmäßige leichte Rückschnitte wird dies kompakte Form möglichst lange aufrechterhalten.
