So fangen fleischfressende Pflanzen Mücken

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Fleischfressende Pflanzen locken die Fliegen.

Fleischfressende Pflanzen üben auf viele Menschen eine besondere Faszination aus, denn sie lassen die Grenze zwischen Mensch und Pflanze verschwimmen, da die Karnivoren vergleichbare Nahrungsquellen haben. Insekten sind nur ein Teil ihrer Beute, denn einige Arten können sogar Kleinsäuger verwerten.

Ausgeklügelte Fangmechanismen

Pflanzen können sich nicht bewegen, weshalb sich Pflanzen anderer Methoden bedienen müssen, um Insekten zu fangen. Karnivoren nutzen dazu unterschiedliche Fallen wie Trichter oder Kelche. Einige bieten ihren potenziellen Opfern Lockstoffe wie Nektar, damit sie in die Falle gehen.

Fangmechanismen:

  • Klebefallen
  • Klappfallen
  • Saugfallen
  • Fallgruben
  • Reusenfallen

Im Handel gibt es vorwiegend fleischfressende Pflanzen mit Klebe- und Klappfallen sowie Fallgruben. Diese Arten unter den fleischfressenden Pflanzen sind verhältnismäßig einfach zu vermehren und wachsen rasch, wodurch schnell Pflanzen für den Handel produziert werden können.

Zersetzung über Sekrete

Vor allem an extremen Standorten sind fleischfressende Pflanzen auf Insekten als zusätzliche Nahrungsquelle angewiesen, da ihnen der Boden zu wenig Stickstoff bietet.

Die Verdauungssekrete können zwischen den unterschiedlichen Arten variieren. Bei der Venusfliegenfalle ist es eine Mischung unter anderem aus Amylasen, Phosphatasen und Esterasen. Einiger dieser Bestandteile in den Sekreten sind bei allen Lebewesen zu finden, die bestimmte Stoffe wie Zuckerarten verdauen können.

Der Verdauung von einer gefangenen Mücke kann, je nach Art, unterschiedlich lange dauern. Eine Venusfliegenfalle nimmt sich bis zu zehn Tage dafür Zeit. Bei anderen Pflanzen, wie Kannenpflanzen, dauert die Verdauung so lange, bis das Insekt vollständig zersetzt ist. Bei kleineren Insekten ist dieser Prozess innerhalb weniger Tage abgeschlossen, bei größeren Exemplaren kann dies sogar mehrere Wochen dauern.

Hoher Pflegeaufwand

Wer fleischfressende Pflanzen in Deutschland als Zimmerpflanze kultiviert, der muss die Pflanzen nicht regelmäßig mit Insekten füttern. Das würde bei den meisten Arten auch nicht funktionieren, da Karnivoren ihre Verdauungssekrete erst dann absondern, wenn sie ein sich bewegendes Insekt registrieren.

Der Pflegeaufwand bei Karnivoren ist unter anderem so groß, weil das Gießen nicht übersehen werden darf. Die meisten fleischfressenden Pflanzen haben natürlich Standorte, die sehr feucht sind, und wachsen teilweise sogar in Moorböden. Zudem bevorzugen sie eine hohe Luftfeuchtigkeit, was durch spezielle Kulturformen wie dem Anbau in fast oder gänzlich geschlossenen Glasgefäßen erreicht wird.