Fleischfressende Pflanzen – so funktioniert die Verdauung

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Fleischfressende Pflanzen verdauen.

Fleischfressende Pflanzen gewinnen ein Teil der Nährstoffe durch die Zersetzung von Lebewesen. Dazu gehören in erster Linie Insekten, größere Kannenpflanzen können aber auch kleinere Säugetiere verwerten. Damit die Verdauung angeregt wird, muss jedoch erst die Falle zuschnappen.

Unterschiedliche Fallen

Es gibt weltweit rund 1.000 verschiedene Arten. Vor allem bei Kannenpflanzen, die im tropischen Regenwald beheimatet sind, werden immer wieder neue Arten entdeckt. Obwohl alle fleischfressenden Arten, eines gemeinsam haben, die Gewinnung von Nährstoffen aus Tieren, sind ihre Methoden ihre Beute zu fangen sehr unterschiedlich.

Fallentypen:

  • Klebefallen
  • Klappfallen
  • Saugfallen
  • Fallgruben
  • Reusenfallen

Besonders weit verbreitet sind Klebefallen und Fallgruben. Lediglich eine Art, die Venusfliegenfalle, verwendet Klappfallen. Sie ist im Handel die häufigste angebotene Sorte. Weltweit gibt es jedoch nur eine einzige Art, auf der alle Zuchtsorten basieren.

Gewinnung von Stickstoff

Gerät ein Opfer in die Falle, sondert die fleischfressende Pflanze ein Sekret ab, wodurch die Zersetzung des Insektes begonnen wird. Die Zersetzung kann unterschiedlich lange dauern. Es gibt Kannenpflanzen bei denen die Durchmesser der Fallgrube bis zu einem halben Meter betragen kann. Sie sind in der Lage auch kleinere Säugetiere zu fangen. Die Zersetzung kann dann mehrere Wochen dauern.

Die meisten fleischfressenden Pflanzen haben es jedoch primär auf Insekten wie Mücken abgesehen. Von ihnen sind am Ende lediglich der Chitinpanzer, die Beine und eventuell die Flügel übrig. Den Rest können die Pflanzen in Stickstoff umwandeln und aufnehmen.

Keine Fütterung notwendig

In der Natur sind fleischfressende Pflanzen in der Regel auf diese tierische Stickstoffquelle angewiesen. Bei kultivierten Pflanzen im Topf oder bei winterharten fleischfressenden Pflanzen im Garten ist diese Nahrungsquelle meist nicht notwendig.

Die Substrate, in die die Karnivoren gepflanzt werden, bieten ihnen ausreichend Nährstoffe. Daher ist es nicht notwendig, die Pflanzen zu düngen oder sie gar mit Insekten zu füttern. Eine Fütterung würde meist auch nicht funktionieren, denn damit die Pflanze das Verdauungssekret produziert, muss sie ein bewegendes Insekt in ihrer Falle registrieren. Das ist meist dann der Fall, wenn es sich beispielsweise wiederholt über bestimmte Tasthaare bewegt und dies ist nahezu unmöglich mit gefangenen oder toten Insekten zu simulieren.