Schön blüht die Heide, da sind sich ausnahmslos alle einig. Wo große Flächen von ihr eng besiedelt werden, wie beispielsweise in der Lüneburger Heide, erstrahlt die Landschaft zur Blütezeit in einem kräftigen Violett. Doch wer kennt die inneren Qualitäten der Besenheide und die der anderen Heidekräuter?
Inhaltsstoffe und ihre Wirkung
Die Hauptinhaltsstoffe dieser Heilpflanze sind ätherische Öle, diverse Mineralstoffe, Gerbstoffe, Glykoside, Harze, Kalk, Kieselsäure und Saponine. Ihnen werden in der Heilkunde folgende Eigenschaften zugeschrieben:
- antiseptisch
- blutreinigend
- beruhigend
- entzündungshemmend
- harn- und schweißtreibend
- schleimlösend
Sammelzeit und verwendbare Pflanzenteile
Ab August bis September werden zarte Triebspitzen, Blätter und Blüten der Besenheide (Calluna vulgaris) gesammelt bzw. geerntet. Auch die Baumheide (Erica arborea) ist für gesundheitliche Zwecke nutzbar. Gehen Sie beim Sammeln achtsam vor, denn die zuckersüßen Blüten sind so nektarreich, dass es vor Bienen nur so wimmelt. In der Lüneburger Heide liefern diese (unabsichtlich) die Grundlage für den köstlichen, dunklen Heidehonig.
Heidekraut wird innerlich und äußerlich angewendet
Sowohl aus einzelnen Pflanzenteilen als auch aus dem kompletten Sammelgut kann ein Aufguss zubereitet werden, der je nach Beschwerde innerlich oder äußerlich angewendet wird. Innerlich hilft er bei Infektionen der Blase, Nieren und der Harnwege, ebenso bei Gicht und Rheuma. In der Erkältungszeit hat er sich als zuverlässiger Hustenstiller und Schleimlöser bewährt. Äußere Anwendung wird bei Ekzemen, Hautauschlägen und Rötungen empfohlen.
Gegen Rheuma und Gicht hilft traditionell auch ein Vollbad mit Heidekrautblüten, alternativ mit dem bereits zubereiteten Aufguss.
Rezept für Heidekrauttee/Aufguss
Den vielseitig nutzbaren Heidekraut-Aufguss kann jeder daheim einfach herstellen. Wer keine Möglichkeit hat, selbst Heidekraut zu ernten, findet im Internet genügend Angebote für getrocknetes Heidekraut. Für diesen Zweck selbstverständlich in Bioqualität. Überbrühen Sie einen Esslöffel Blüten mit 250 ml heißem Wasser. Nach fünf bis zehn Minuten Ziehzeit ist der Sud mit reichlich Wirkstoffen angereichert. Vor der Verwendung werden die festen Bestandteile durch ein feines Sieb rausgefiltert. Der Aufguss kann für Spülungen und Aufschläge verwendet oder als Tee eingenommen werden, gern nach eigenem Geschmack gesüßt. Die empfohlene Dosierung liegt bei 1-3 Tassen täglich.
