Die Wirkung der Schlüsselblume

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Schlüsselblume wird oft als Tee aufgegossen.

Schlüsselblumen sorgen früh im Jahr für gute Laune, wenn sie überall im Garten ihre gelben Becherblüten entfalten. Neben ihres hübschen Aussehens haben sie auch eine besondere Seite: ihre kräftige Heilwirkung

Die Schlüsselblume als Heilpflanze

Bereits seit Jahrhunderten wird die Schlüsselblume mit all ihren Teilen als wirksame Heilpflanze genutzt. Mittlerweile ist ihre Wirksamkeit auch wissenschaftlich nachgewiesen. Durch unüberlegten Raubbau in der Vergangenheit wurden die Bestände an Wildbeständen stark dezimiert, sodass die Blume heute in vielen Gegenden beinahe ausgestorben ist. In Deutschland steht sie unter Naturschutz. Keine oberirdischen oder unterirdischen Pflanzenteile dürfen gesammelt, gepflückt oder ausgegraben werden. Auch die Samen sind geschützt. Wer heute die heilende Wirkung der Schlüsselblume nutzen möchte, sollte die Blume in seinem Garten kultivieren.

Inhaltstoffe der Schlüsselblume

In den Teilen der Schlüsselblume sind folgende Wirkstoffe enthalten:

  • ätherische Öle
  • Gerbstoffe
  • Kieselsäure
  • Bioflavonoide (entzündungshemmend, Selbstreinigung der Atemschleimhaut)
  • die Triterpensaponine Primulasaponin und Primulacrosaponin (lösen festen Bronchialschleim, fördern das Abhusten)
  • die Phenolglykoside Primulaverin und Primaverin (entzündungshemmend)

Anwendungsgebiete und Wirkungsweise

Die Schlüsselblume wird in der Regel bei Erkältungskrankheiten in Form von Tee angewandt. Hier ist die schleimlösende und entkrampfende Wirkung besonders gefragt. Die Anwendungsgebiete im Einzelnen sind:

Atemwegskrankheiten, wie

  • Bronchitis
  • Halsentzündung
  • Kehlkopfentzündung
  • Husten
  • Schnupfen

Erkrankungen im Kopfbereich oder nervlich bedingte Krankheiten

  • Kopfschmerzen
  • Migräne
  • Zahnschmerzen
  • Zahnfleischentzündung
  • Schlafstörungen
  • Nervosität
  • Neuralgie

Erkrankungen verschiedener Organe

  • Lungenentzündung
  • Herzmuskelentzündung
  • Herzschwäche
  • Rheuma
  • Gicht
  • Verstopfung

äußerliche Anwendung bei

  • Ödemen
  • Prellungen

Die Teezubereitung

Je nachdem, in welcher Form die Schlüsselblume verabreicht werden soll, sind verschiedene Mengenangaben einzuhalten. Ein Tee aus getrockneter Wurzel wird für Erwachsene mit 0,5 g Pulver (1 Teelöffelspitze) und 150 ml kochendem Wasser aufgesetzt. Nach ca. 15 Minuten wird abgeseiht. Pro Tag soll die Menge von ein bis drei Tassen nicht überschritten werden.
Nimmt man statt Wurzelpulver getrocknete Schlüsselblumenblüten, werden 1-2 Teelöffel aufgebrüht und nach 10 Minuten abgeseiht.

Obwohl die Schlüsselblume nicht als giftig eingestuft wird, können Überdosierungen Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall hervorrufen. Bei empfindlichen Menschen kann auch die normale Dosierung Magenbeschwerden und Übelkeit auslösen. Menschen, die auf Primelgewächse allergisch reagieren, sollten auf Schlüsselblumenmedizin gänzlich verzichten. Auch bei Kindern unter zwölf Jahren ist Vorsicht geboten, die Normaldosierung sollte auf jeden Fall verringert werden.