Heidelbeeren schneiden – Notwendigkeit und richtige Durchführung

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Heidelbeeren werden erst ab dem vierten Lebensjahr zurückgeschnitten

Heidelbeeren oder auch Blaubeeren sind hinsichtlich ihres Pflegeanspruchs recht unkompliziert. Sie wachsen und gedeihen vor allem dann gut, wenn die Standort- und Bodenbedingungen stimmen. Ein regelmäßiger Rückschnitt ist nicht zwingend erforderlich. Wann dieser dennoch Sinn macht, erfahren Sie hier.

Diese Gründe sprechen für einen regelmäßigen Rückschnitt

Prinzipiell gilt: Auch Heidelbeeren, die keine Gartenschere zu spüren bekommen, können gut gedeihen und eine ertragreiche Ernte hervorbringen. Die ersten vier Lebensjahre sollten Sie Ihren Heidelbeerstrauch auch erst mal in Ruhe wachsen lassen. Danach ist es sinnvoll, den Strauch zu verjüngen. Junge Triebe tragen immer mehr Früchte als alte. Mit einem gezielten Rückschnitt regen Sie das Triebwachstum ihrer Heidelbeere an und die Ernte fällt noch üppiger aus.

Manchmal wächst der Strauch auch einfach zu hoch oder aus der Form. Bei einer Heidelbeerhecke bietet es sich sowieso an, diese regelmäßig in Form zu schneiden. Entfernen Sie vor allem alte und knorrige Äste. Empfehlenswert ist es auch, den Heidelbeerstrauch hin und wieder auszulichten, damit auch in das Strauchinnere genügend Licht hineinkommt. Natürlich können auch Krankheiten oder ein Befall mit Schädlingen ein Grund für einen (radikalen) Rückschnitt sein. Hier sind noch einmal alle Gründe für einen Rückschnitt aufgezählt:

  • Krankheits- oder Schädlingsbefall,
  • Verjüngungsbedarf,
  • zu dicht wachsende Äste (Auslichtung) oder
  • Platzmangel beziehungsweise Formschnitt.

Der passende Zeitpunkt für den Rückschnitt

Wie schon erwähnt, sollte die Gartenschere erst nach dem vierten Lebensjahr des Obstgehölzes angesetzt werden. Schneiden Sie Ihren Heidelbeerstrauch am besten im Herbst zurück. Hat er sein letztes Laub abgeworfen, tritt die sogenannte Saftruhe ein. Nun ist der Zeitpunkt für einen Rückschnitt ideal.
Zudem stehen auch keine heißen und trockenen Tage mehr an. Wenn Sie die letzten Herbsttage für den Rückschnitt verpasst haben, ist dieser auch an einem milden Wintertag möglich. Achten Sie aber unbedingt darauf, dass sich die Temperaturen im Plusbereich befinden.

Heidelbeere richtig zurückschneiden

Den Blick dafür, welche Äste alt und knorrig sind und somit weichen können, haben Sie natürlich nur zur Blüte- beziehungsweise Erntezeit. Markieren Sie sich genau diese Äste, damit Sie diese im kahlen Zustand des Strauches auch wieder finden. Sie können sie mit etwas buntem Strick umwickeln oder mit Sprühfarbe markieren.

Schneiden Sie die markierten Äste und Zweige nun mit einer ausreichend scharfen Gartenschere ab. Verwenden Sie auf keinen Fall stumpfes Werkzeug, so entsteht eine unsaubere Schnittkante. Diese ist eine ideale Eindringstelle für Bakterien. Es schadet auch nichts, die Gartenschere vor Gebrauch mit etwas Alkohol zu desinfizieren.

Ausläufer für die Vermehrung nutzen

Es ist möglich, Blaubeeren über Ausläufer zu vermehren. Das lässt sich gleich in einem Rutsch mit dem Rückschnitt im Herbst erledigen. Schneiden Sie etwa 15 Zentimeter lange Stecklinge ab und stecken Sie diese in einen sauren kalkfreien Boden. Bereits nach zwei Monaten haben sich Wurzeln gebildet und die Pflänzchen können separat eingepflanzt werden.

Wenn Sie sehr lange Zweige, die bis zum Boden reichen an Ihrer Heidelbeere entdecken, müssen Sie diese nicht mal abschneiden. Stecken Sie diese, sich noch am Strauch befindend, in den Boden und bedecken Sie diese mit etwas Erde. Nach ein paar Monaten können Sie die Absenker dann abtrennen und separat einpflanzen.