Heidelbeeren sind eine beliebte Nascherei für den eigenen Garten. Am besten schmecken sie direkt vom Strauch in den Mund (abwaschen natürlich nicht vergessen). Damit Sie auch lange Freude an Ihrem Obststrauch haben und eine reicher Ernte einfahren können, sollten Sie ein paar wichtige Dinge beim Anpflanzen beachten.
Kulturheidelbeere stammt nicht von der heimischen Heidelbeere ab
Auch wenn es nahe liegt, aber die Kulturheidelbeere hat mit der bei uns heimischen Waldheidelbeere nichts zu tun. Erst recht handelt es sich dabei nicht um eine und dieselbe Frucht. Die bei uns heimische Heidelbeere (Vaccinium myrtillus) erkennen Sie durch ihr blaues Fruchtfleisch, welches Hände, Mund und Zunge blau färbt. Der bekannte Ausdruck „in die Heidelbeeren gehen“ bezeichnet, sich im Wald auf die Suche nach Heidelbeeren begeben (und mit blauen Händen wieder kommen).
Die Kulturheidelbeere stammt nicht von der heimischen Heidelbeere ab, sondern ist eine Kreuzung aus der Amerikanischen Blaubeere und einigen anderen Arten. Die Früchte sind deutlich größer und verfügen über kein blaues, sondern über helles Fruchtfleisch. Auch vom Geschmack unterscheiden sie sich deutlich. Während die Wildheidelbeere oftmals zu Marmelade oder Kompott verarbeitet wird, isst man die Kulturheidelbeere am liebsten pur.
Heidelbeeren selbst anbauen – Standort und Bodenansprüche
Im Gegensatz zu den bei uns heimischen Heidelbeeren, die meist im schattigen Wald wachsen, haben es die Kulturheidelbeeren gerne sonnig. Der Boden sollte einen sauren pH-Wert (zwischen 4,0 bis 5,0) aufweisen. Schwere, verdichtete und sehr lehmhaltige Böden müssen vorher gründlich aufgelockert und mit Hornspänen angereichert werden.
Hier sind die wichtigsten Fakten zu Standort und Boden noch einmal zusammengefasst:
- vollsonniger bis halbschattiger Standort,
- saurer Boden und
- lockeres, durchlässiges Erdreich.
Heidelbeersträucher richtig einpflanzen
Die Aussaat von Kulturheidelbeeren im eigenen Garten ist eher ungewöhnlich. Im Gartenfachhandel gibt es bereits vorgezogene Pflanzen zu einem günstigen Preis zu erstehen. Besonders empfehlenswert ist es, sich gleich mehrere Exemplare zu kaufen und eine Heidelbeerhecke anzulegen. Das ist optisch ein toller Blickfang und lädt zu allerlei Nascherei im eigenen Garten ein.
Heidelbeeren gehören zu den Heidekrautgewächsen und reagieren daher sehr empfindlich auf ein zu tiefes Einpflanzen. Durch den damit einhergehenden Sauerstoffmangel sterben die Wurzeln und damit auch die Pflanze ab. Pflanzen Sie die Heidelbeere daher nicht zu tief ein, sondern lassen Sie die Oberkante des Erdballens ruhig ein paar Zentimeter herausschauen (etwa zwei Finger breit). So bekommen die Wurzeln genügend Luft. Um zusätzlichen Schutz zu gewährleisten können Sie den obenliegenden Wurzelbereich noch mit Rindenmulch bedecken.
So kommt noch genügend Luft hindurch, die Wurzel liegen aber nicht komplett frei. Außerdem simulieren Sie so eine Rohhumusdecke, also ein natürliche Bedingung unter der die Heidelbeere gut wächst. Ist der Boden zu kalkhaltig, zeigt sich das an gelben Blättern der Heidelbeere. Das liegt daran, dass zu viel Kalk die Eisenaufnahme stört, daher ist ein saurer Boden empfehlenswert. Verwenden Sie auf keinen Fall einen Dünger, der das saure Bodenmilieu zerstört.
Heidelbeeren im Frühjahr oder Sommer anpflanzen
Heidelbeeren werden meist im Frühjahr oder Sommer angepflanzt, weil sie dann im Gartenhandel erhältlich sind. Bei der Frühjahrspflanzung gibt es eine Besonderheit: Hier sollten Sie alle Blüten entfernen, damit im ersten Jahr noch keine Früchte entstehen. Der Strauch wird sich bei der Fruchtbildung zu sehr verausgaben und nicht richtig anwachsen. Im nächsten Jahr steht dann einer ersten Ernte aber nichts mehr im Weg.
Das A und O nach der Pflanzung und auch in den darauffolgenden Jahren, vor allem zur Blütezeit, ist eine regelmäßige Bewässerung. Die Pflanze benötigt ausreichend Wasser, damit die Früchte schon groß und prall werden. Bei Wassermangel bleiben sie klein und fallen vorzeitig aus. Da Heidelbeeren, wie oben beschrieben, keinen Kalk vertragen, sollten Sie nur mit kalkarmem Leitungswasser oder noch besser mit Regenwasser gießen.
Pflanzennachbarn und der richtige Pflanzabstand
In der Regel sind Kulturheidelbeeren selbstbefruchtend. Dennoch ist es empfehlenswert mindestens zwei Sorten Blaubeeren zu pflanzen, da dies einen höheren Fruchtertrag bringt. Eine Heidelbeerhecke mit unterschiedlichen Sorten ist besonders ertragreich. Anhängig von der Sorte öffnen die Sträucher etwa im Mai ihre Blüten, welche dann von Insekten bestäubt werden. Eine Heidelbeerhecke wäre also auch noch sehr insektenfreundlich, was heutzutage immer wichtiger wird.
Kulturheidelbeeren können je nach Sorte schon mal bis zu drei Meter hoch wachsen. Der seitliche Pflanzabstandzu benachbarten Gewächsen oder Mauern, Gartenzäunen etc. sollte dementsprechend mindestens anderthalb Meter betragen. Sie sollten zudem bequem an alle Stellen der Sträucher herankommen.