Die Kulturheidelbeere ist die Sommerfrucht aus dem eigenen Garten schlechthin. Sie schmeckt besonders delikat und bietet eine willkommene Erfrischung an heißen Sommertagen. Mit der bei uns heimischen Waldheidelbeere hat sie aber weniger zu tun. Alles Wichtige über die Kulturheidelbeere erfahren Sie hier.
Sind Waldheidelbeeren und Kulturheidelbeeren dasselbe?
Nein, es handelt sich dabei nicht um ein und dieselbe Frucht. Kulturheidelbeeren werden direkt für den Fachhandel gezüchtet und sind mit den im Wald wachsenden Exemplaren nur sehr entfernt verwandt. Waldheidelbeeren wachsen eher klein (meist nicht größer als 40 Zentimeter). Kulturheidelbeeren hingegen wachsen als Sträucher und können schon mal bis zu drei Meter groß werden.
Auch die Früchte weisen Unterschiede auf. So sind Waldheidelbeeren klein, aromatisch und haben ein blaues Fruchtfleisch. Die Früchte der Kulturheidelbeeren sind saftig, größer und prall. Außerdem ist ihr Fruchtfleisch weiß und nicht blau. Beim Verzehr bekommen Sie also keine blauen Lippen oder eine verfärbte Zunge. Auch die Hände bleiben bei der Ernte sauber.
Kulturheidelbeeren – Standort und Bodenansprüche
Auch wenn sich Kultur- und Waldheidelbeeren optisch voneinander unterscheiden, weisen sie hinsichtlich ihrer Ansprüche einige Gemeinsamkeiten auf. So mögen beide keinen Kalk im Boden und bevorzugen einen sauren Boden. Dieser sollte außerdem noch schön locker und gleichmäßig feucht sein. Wenn Ihre Gartenerde nicht über die benötigten Eigenschaften verfügt, müssen Sie diese austauschen oder ihre Blaubeeren in einem Kübel kultivieren. Als Erde eignet sich handelsübliche Rhododendron- oder Azaleenerde.
Beim Standort allerdings gibt es Unterschiede. Kulturheidelbeeren mögen es in erster Linie sonnig, während Waldheidelbeeren in lichten Wäldern, also eher im Schatten wachsen. Da der Boden in der vollen Sonne schnell austrocknet, müssen Sie ihn mit einer regelmäßigen Wassergabe feucht halten. Staunässe vertragen Heidelbeeren aber auch nicht, weshalb der Boden locker und durchlässig sein sollte.
Pflege von Kulturheidelbeeren
Die wichtigste Pflegemaßnahme hinsichtlich der Kulturheidelbeere ist eine regelmäßige Wässerung. Das gilt vor allem für die Zeit der Austriebs und der Ernte. Ein regelmäßiger Rückschnitt ist grundsätzlich erst mal nicht notwendig. Doch kann es sinnvoll sein, die alten Triebe zu entfernen und den Strauch hin und wieder zum Wachstum anzuregen Das wirkt sich auch positiv auf die Ernte aus. Der richtige Zeitpunkt für einen Rückschnitt ist der Herbst, am besten nach der Ernte.
Neben der regelmäßigen Wässerung ist noch eine Düngung der Kulturheidelbeere empfehlenswert. Auch damit unterscheidet sie sich von der Waldheidelbeere. Die Düngung findet in zwei Phasen statt. Einmal im Frühjahr vor dem Austrieb und dann noch einmal Ende Mai. Achten Sie unbedingt auf einen kalkfreien Dünger.
Kulturheidelbeeren sind etwa Anfang Juli erntereif. Ernten Sie unbedingt nur vollkommen ausgereifte Früchte, da Heidelbeeren nicht nachreifen können. Eine Lagerung ist leider nicht möglich. Im Kühlschrank sind sie maximal ein paar Tage haltbar. Sie können Sie Früchte aber einfrieren oder einkochen. Außerdem werden die Heidelbeeren nicht alle mit einmal reif. Sie müssen also keinen Ernteüberfluss befürchten, sondern können von Juli bis in den September hinein peu à peu ernten.