Kastanienbäume sind nicht nur imposante Schattenspender im Sommer, Edelkastanien versorgen uns sogar noch mit leckeren Früchten. Kein Wunder also, dass viele Hobbygärtner die Kastanie vermehren möchten. Wir sagen Ihnen, worauf Sie dabei achten müssen.
Die Kastanie vermehren
Das Vermehren der Kastanie ist einfach, da die Keimung meist gelingt. Die Samen sind aber nicht sortenrein, das heißt die beiden Erbinformationen der Elternpflanzen haben sich bei der Befruchtung vermischt. Das sollten Sie vor allem bedenken, wenn Sie Esskastanien vermehren möchten. Grundsätzlich funktioniert die Vermehrung von Kastanien über zwei Wege: durch Aussaat und abgeschnittene Stecklinge. Beachten Sie dabei, dass viele Krankheiten die Edelkastanie befallen können, daher wird sie in Gärtnereien veredelt, um sie widerstandsfähiger zu machen.
Keimung und Aussaat
Die Samen der Kastanie sind sogenannte Kaltkeimer. Sie müssen also erst kalten Temperaturen ausgesetzt sein, um keimen zu können. Das kann sowohl im Freien passieren als auch im Kühlschrank oder sogar im Gefrierfach. Nehmen Sie am besten frische Samen – diese sind noch feucht und nicht vertrocknet. Wichtig ist außerdem, dass sie gesund sind.
Die frischen Samen sollten Sie in nährstoffarmes Substrat setzen und dieses während der Keimung feucht, aber nicht zu nass halten. Auch im Anschluss sollten Sie für ein feuchtes Erdreich sorgen, allerdings Staunässe unbedingt verhindern, da diese einen Pilzbefall und Krankheiten zur Folge haben kann. Je nach Art der Kastanie können Sie die Jungpflanze nach dem ersten oder zweiten Winter in den Garten pflanzen.
Vermehrung durch Stecklinge
Auch die Vermehrung über Stecklinge ist möglich. Im Frühjahr ist der beste Zeitpunkt, um diese zu schneiden. Kräftige und gesunde Triebe mit vielen Blättern eignen sich am besten dafür. Trennen Sie diese in einer Länge von 20 bis 30 Zentimetern ab. Die Blätter am Trieb können Sie entfernen, am oberen Ende sollten allerdings noch vier Blattpaare vorhanden sein.
Im Anschluss können Sie die Stecklinge fünf Zentimeter tief in Anzuchtsubstrat setzen. Es gibt zwar Produkte, die die Wurzelbildung vorantreiben, allerdings sind diese nicht unbedingt nötig. Halten Sie das Erdreich wieder feucht, aber nicht zu nass, um die jungen Wurzeln vor Staunässe zu schützen.
Das Wichtigste zusammengefasst
- Die Vermehrung ist durch Aussaat und mit Stecklingen möglich.
- Die Keimung der Samen gelingt meistens.
- Die Kastanie ist ein Kaltkeimer.
- Verwenden Sie am besten frische und gesunde Samen.
- Stecklinge können Sie von kräftigen Trieben schneiden.
- In Anzuchtsubtrat dürften sie zuverlässig Wurzeln bilden.