Meist werden die Triebe der Minze einer nach dem anderen abgeerntet. Doch wenn man sie lässt, zeigen sie nicht nur ihre schönen Blüten her, sie schenken uns auch Samen. Und obwohl jedes Exemplar so unglaublich winzig ist, birgt es in sich den Bauplan für eine große Pflanze.
Samen richtig sammeln
Sie müssen nicht auf das Verarbeiten der frischen Minze verzichten, wenn Sie Samen ernten wollen. Es genügt, wenn Sie nur wenige Triebe bis zur Blüte kommen lassen. Diese werden genügend Samen produzieren, dass Sie ein ganzes Beet damit begrünen können. Doch lassen Sie die Blütenstängel zunächst natürlich verwelken und gehen danach wie folgt vor:
- Schneiden Sie die trockenen Blütenähren ab. Halten Sie sie dabei aufrecht, damit nicht ein Teil der Samen rausrieselt.
- Breiten Sie die Blütenähren auf Zeitungspapier aus, damit sie etwa zwei Tage weiter trocknen.
- Streifen Sie die kleinen Blütenstände ab, über einer Schüssel oder Zeitungspapier.
- Zerreiben Sie sie anschließend zwischen den Handflächen, um die Samen herauszulösen.
- Jetzt müssen Sie die Samen vom Spreu trennen, z. B. durch Sieben.
- Lassen Sie die Samen noch ein paar Tage auf dem Zeitungspapier weiter trocknen.
Hinweis:
Während sich die Ursprungsarten gut durch Samen vermehren lassen, gestaltet sich das bei Hybridsorten, wie der beliebten Pfefferminze, schwieriger. Diese sollten Sie lieber mit Stecklingen vermehren.
Die richtige Lagerung von Samen
Das von den Blüten getrennte Saatgut verliert nach einigen Tagen seine Restfeuchtigkeit und ist theoretisch bereit für die Aussaat. Doch Sie sollten sie erst säen, wenn der optimale Zeitpunkt dafür gekommen ist. Im Haus können Sie mit der Vermehrung ab März beginnen, im Freien erst ab Mitte Mai.
Lagern Sie bis zur Aussaat die Samen in einem Schraubglas trocken, kühl und dunkel. Auch Samenpäckchen, die Sie frühzeitig im Handel gekauft haben, werden ungeöffnet unter gleichen Bedingungen gelagert.
Gekaufte und geschenkte Samen
Wenn Sie noch keine Minze besitzen, dann führt der Weg Sie in den Handel oder zu einem anderen Minzebesitzer. In gut sortierten Gartencentern finden Sie namentlich ausgewiesene Arten. Dann können Sie mit etwas Glück Ihre Wunschsorte ergattern. Im Supermarkt steht oft nur die Bezeichnung „Minze“. Auch welche Sorte im Nachbarsgarten wächst, muss womöglich erst gezielt anhand ihrer Merkmale bestimmt werden.
Minzesamen richtig aussäen
Das Aussäen der Minze geschieht idealerweise im März im Haus, damit die Jungpflanzen einen Zeitvorsprung bekommen. Aussaat, Pikieren und das Auspflanzen Mitte Mai verläuft ähnlich, wie wir es von anderen Samen her kennen. Die Besonderheiten sind folgende:
- für gleichmäßiges Ausstreuen vorher mit etwas Vogelsand mischen
- Minze Samen sind Lichtkeimer,
- sie werden nicht mit Erde bedeckt, sondern nur angedrückt
- ideale Keimtemperatur beträgt mind. 20 °C
- Keimdauer liegt bei etwa 14 Tagen