Eignet sich der Olivenbaum für die Erziehung zum Bonsai?

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Auch ein Olivenbaum kann als Bonsai erzogen werden

Die japanische Pflanzenkunst, Bäume in Zwergform zu züchten, hat ihre Tücken. Für die entsprechende Erziehung der Bäume sind oft radikale Schnitte notwendig. Entsprechend anspruchsvoll gestaltet sich dieser Vorgang zuweilen, da nicht alle Baumarten diese Art der Behandlung gut vertragen. Aufgrund seiner besonderen Robustheit ist jedoch der Olivenbaum auch für Anfänger gut geeignet.

Olivenbäume verzeihen Fehler

Die für die Erziehung zum Bonsai notwendigen Schnitte führen nicht selten zu einem Eingehen der Pflanze. Beim Olivenbaum ist dies jedoch eher selten der Fall. Auch einen besonders starken Rückschnitt übersteht er in jungen Jahren in der Regel problemlos. Umgekehrt ist es wichtig, dass Sie bei der Erziehung viel Geduld aufbringen, da Olivenbäume vergleichsweise langsam wachsen.

Verschiedene Stile

Unabhängig davon, ob Sie den Olivenbaum selber gesät oder als jungen Baum fertig gekauft haben, müssen Sie sich für eine bestimmte Form der Erziehung entscheiden. Folgende Möglichkeiten stehen hierbei, unter anderem, zur Auswahl:

  • Besenform (Hokidachi)
  • Frei aufrechte Form (Moyogi)
  • Streng aufrechte Bonsaiform (Chokkan)
  • Geneigte Bonsaiform (Shakkan)
  • Halbkaskaden-Bonsai (Han-kengai)
  • Kaskadenbonsai (Kengai)
  • Literatenbonsai (Bunjingi)
  • Waldbonsai (Yose-ue)

Von der natürlichen Wuchsform her eignet sich der Olivenbaum vor allem für die aufrechten Varianten.

Verdrahten und schneiden

Um den Olivenbaum in die gewünschte Form als Bonsai zu bringen, wird dieser zunächst verdrahtet. Hierbei ist wichtig, dass Sie lediglich an den jungen Trieben Drähte anbringen. Bei älteren Trieben besteht, aufgrund der weiter fortgeschrittenen Verholzung, immer die Gefahr eines Bruchs. Außerdem sollten Sie den Stamm und die Hauptzweige so mit Aluminiumdraht umwickeln, dass diese in die gewünschte Richtung wachsen. Bringen Sie den Draht jedoch nicht zu fest an, damit auf dem Stamm keine Spuren entstehen. Beim Schneiden ist wichtig, dass Sie die Schnittstellen immer direkt im Anschluss antiseptisch behandeln, um einem Pilzbefall vorzubeugen. Schnitte können Sie grundsätzlich das ganze Jahr vornehmen. Deutlich schneller heilen die Schnittstellen jedoch während der Wachstumszeit.