Die Wurzelausläufer der Pappel

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Pappeln vermehren sich über Samen und Wurzelausläufer

Die Pappel, ein schnell wachsender Baum aus der Familie der Weidengewächse, wächst an Flussläufen, in Auwäldern, Parks und Gärten. Überall besticht sie mit ihrer schwingenden Krone. Nicht gern gesehen sind ihre kräftigen Wurzelausläufer.

Das Wurzelsystem der Pappel

Pappeln haben ein Wurzelwerk, welches man zwischen Herzwurzelsystem oder Horizontalwurzelsystem einordnen kann. Man unterscheidet dabei:

  • horizontale Wurzeln
  • Senker nach unten
  • Schösslinge nach oben
  • Feinwurzeln unter der Erde sind lang, wenig verzweigt, dünn

Wissenswertes über Pappelwurzeln

Wie bei jedem Baum liegen diese zum größten Teil unter der Erde. Hier breiten sie sich waagerecht in alle Richtungen aus. Eine Pfahlwurzel, die sich senkrecht nach unten bohrt, gibt es bei der Pappel nicht. Ihre Wurzelstränge bleiben in der Nähe der Erdoberfläche. Man unterscheidet feine und grobe Exemplare. Während die Feinwurzeln die Nährstoffversorgung des Baumes übernommen haben, dienen die Grobwurzeln zur Verankerung im Boden.

Wurzelausläufer

Neben der Vermehrung durch Samen, setzt die Pappel auch auf eine vegetative Vermehrung durch Wurzelausläufer. Dieses sind Seitenwurzeln, die senkrecht von der Hauptwurzel nach oben wachsen und Schösslinge ausbilden. Die vermehrungswütigen Ausläufer durchwachsen in kurzer Zeit den kompletten Rasen, zerstören Plattenwege und verdrängen andere Gewächse aus ihren Beeten. Überall wachsen Pappelschösslinge, die nur schwer zu bekämpfen sind. Selbst nach einer Fällung entwickelt sich um Stumpf ein richtiger Pappelwald.

Solch ein Wald, der sich aus einer einzigen Pappel entwickelt hat, steht in den USA auf 43 Hektar Land und besteht aus 47.000 Baumstämmen. Das Alter diese einzigartigen Lebewesens wird auf 80.000 Jahre geschätzt.

Wurzelausläufer bekämpfen

Wer nichts gegen Wurzelausläufer unternimmt, hat nach einigen Jahren seinen eigenen Pappelwald. Regelmäßiges Rasenmähen entfernt die Schösslinge nur oberflächlich. Nach einiger Zeit kommen sie an anderer Stelle wieder.

Bei einer Fällung des Baumes entsteht nach einiger Zeit eine regelrechte Schösslingswut. Um den Stumpf herum wächst ein Wald von Ablegern zur Arterhaltung. Auch die Horizontalwurzeln treiben weiter aus. Das einzige Mittel, welches wirklich gegen die Pappelinvasion hilft, ist das Ausgraben. Der Stumpf einer gefällten Pappel muss entfernt werden, ebenso die Wurzelstränge, auch wenn sie sich quer durch den Garten ziehen. Dabei ist meist der Einsatz von Kleinbaggern nicht zu vermeiden.