Schwarz- und Silberpappeln sind häufig in unseren Parks anzutreffen. Dort beeindrucken sie durch ihre Größe und die sanft schwingenden, ausladenden Kronen. Besonders im Frühsommer machen die alten Pappeln nachdrücklich auf sich aufmerksam. Sommerliche Windböen verwehen ihre flaumig-weißen Pappelsamen und täuschen so ein echtes Schneetreiben mitten im Sommer vor.
Schnee im Sommer – die Pappelsamen
Einen Parkspaziergang im Juni kann man durchaus mit einem Gang durch den Winterwald vergleichen, wenn im Park Pappeln wachsen. Ihre Samen sind jetzt reif, jedes Korn befindet sich in einem Buschen aus baumwollartigem Material. Die weißen Fasern sind sehr weich und sehr leicht, werden daher vom geringsten Luftzug über große Strecken verweht. Die flaumigen Bällchen sind schwimmfähig und werden auch durch Wasserläufe noch weiter verbreitet.
So entwickeln sich die Samen
Bevor die Pappel ihre Blätter hervorbringt, wachsen bereits ab Februar die männlichen und weiblichen Kätzchenblüten an unterschiedlichen Bäumen. Pappeln sind zweihäusig, es gibt also männliche und weibliche Bäume. Der Wind bestäubt die weiblichen Kätzchen und im Frühsommer ist es dann soweit. Die reifen Kapselfrüchte öffnen sich und lassen die Samenkörner frei.
Die Samenkörner
Jedes Samenkorn ist mit einer baumwollartigen, weißen Flocke ummantelt, die vom Wind über weite Entfernungen transportiert wird. Erst wenn es regnet löst sich der Flaum auf und der Samen kann keimen, allerdings nur wenn er auf idealen Boden fällt. Von den etwa 25 Millionen Samenkörnern, die pro Pappel produziert werden, entstehen vielleicht eine Handvoll Bäume.
Eigenheiten der Pappelwolle
Der weiße Flaum rund um die Samenkörner kann mehr, als nur die Körner herumtragen. Es gibt verschiedene Verwendungsmöglichkeiten:
- die Zellulose der Fasern dient als Feuchtigkeitsspeicher für das Samenkorn
- Vögel nutzen die Fasern zur Polsterung ihrer Nester
- Menschen nutzten die Fasern zur Herstellung von Edelpapier
- durch die wollartige Struktur eignet sich die Pappelwolle für die Füllung von Kissen und Bettdecken (pro Baum kann man etwa drei Pfund Wolle ernten und drei Bettdecken damit füllen)
- für Allergiker besteht keine Gefahr, die weißen Flocken bestehen aus Zellulose (ähnlich der Baumwolle) und enthalten keine Proteine, daher sind die Fasern hypoallergen, erzeugen also nur selten Allergien
- negativ ist die Entzündbarkeit der Pappelwolle, intensive Sonneneinstrahlung kann zur Selbstentzündung führen, Waldbrandgefahr