Springkraut – Steckbrief eines Unkrauts

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Springkraut verbreitet sich von alleine.

Wenn vom Springkraut die Rede ist, ist selten das Familienmitglied Fleißiges Lieschen gemeint. Es ist das Drüsige Springkraut, welches kurz und knapp mit dem Familiennamen tituliert wird. Womöglich weil uns die „Springkraft“ seiner Samen Ärger bereitet. Doch es gibt auch Nettes zu berichten.

Fakten in Kürze

  • Familie: Balsamiengewächse
  • Wissenschaftlicher Name: Impatiens glandulifera
  • Weitere Namen: Indisches Springkraut, Riesenbalsamine, Himalaya-Balsamine, Rotes Springkraut, Bauernorchidee
  • Herkunft: Subindischer Kontinent
  • Lebensdauer: einjährig
  • Standort: sonnig bis schattig
  • Boden: feucht, nährstoffreich
  • Wuchs: bis zu 2 m hoch
  • Blütezeit: Juli bis Oktober
  • Vermehrung: Selbstaussaat

Das Escheinungsbild/Erkennungsmerkmale

Das Drüsige Springkraut ist ein sogenannter Neophyt. Das ist die Bezeichnung für Pflanzen, die sich in Regionen außerhalb ihres Ursprungsgebietes, mit oder ohne direkte Hilfe des Menschen, angesiedelt haben. Die Lebensbedingungen in der neuen Heimat sind für das Indische Springkraut so gut und seine Vermehrungsfähigkeit so groß, dass es sich immer weiter ausbreitet. Dabei verdrängt es einheimische Gewächse in der freien Natur, aber auch im heimischen Garten. Neben seiner Wuchshöhe, helfen noch folgende Merkmale, es zu erkennen:

  • lange, mit einem rötlichen Hauch versehene Stängel
  • reichverzweigte Triebenden
  • grüne Blätter, die am Rand gezackt sind
  • rosafarbene Blüten, deren Form an Orchideen erinnert
  • Traubenblütenstände mit mehreren Blüten
  • süßlicher Duft

Unkraut im Garten und freier Natur

Sie müssen Impatiens nicht pflegen und hegen und dennoch können die Pflanzen in Ihrem Garten prächtig gedeihen. Zu Beginn ihrer Eroberung werden ihre hübschen Blüten vielleicht noch von Menschen bewundert, und mit Sicherheit gern von Bienen angeflogen. Doch schnell wird klar, dass im Indischen Springkraut ein Unkraut steckt. Es wird sich so stark ausbreiten und andere liebgewonnene Pflanzen verdrängen. Auch in der freien Natur entwickelt sich die Invasion dieses Springkrauts zu einer Plage. Diese ist schwer bis unmöglich zu stoppen, denn

  • jede Pflanze produziert bis zu 2000 Samen
  • die Kapselfrüchte öffnen sich explosionsartig
  • dabei verteilen sich die Samen im 7 m Umkreis
  • nah liegende Gewässer können sie noch weiter forttragen
  • die Samen bleiben viele Jahre keimfähig

Bekämpfung

Die Bekämpfung hat das Ziel, die Samenbildung zu verhindern. Im Hausgarten geschieht das, indem die Pflanze vor der Blüte bzw. Samenreife aus dem Boden gerissen und im Restmüll entsorgt wird. Größere Flächen können abgemäht werden. Für die Bekämpfung stehen auch Herbizide zur Verfügung. Sie vernichten allerdings nicht nur Impatiens, sondern sind scädlich für Mensch und Umwelt

Tipps & Tricks

Düngen und wässern Sie die Flächen nicht, auf denen Indisches Springkraut wächst. Nährstoff- und Feuchtigkeitsmangel hemmten die Entwicklung der Pflanze.

Essbarkeit

Blätter und Stängel sind roh leicht giftig, im gekochten Zustand essbar. Ihr Geschmack ist aber nicht sehr überzeugend. Anders sieht es mit Blüten und Samen aus. Sie sind nicht nur vollkommen ungiftig und essbar, sie schmecken auch gut. Die Blüten haben eine süßliche, die Samen eine nussige Aromanote.