Ackerschachtelhalm bekämpfen – so machen Sie es richtig

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Ackerschachtelhalm ist schwer zu vernichten.

Auch wenn er einen großen Nutzen haben ist der Ackerschachtelhalm nicht überall gern gesehen. Hat er sich einmal angesiedelt, dann ist er nur schwer wieder zu entfernen. Da muss man als Gartenbesitzer durchaus kreativ sein.

Warum ist es so schwer, Ackerschachtelhalm zu bekämpfen?

Ackerschachtelhalm, gerne auch Zinnkraut genannt, bildet relativ schnell sehr kräftige Rhizome (= verzweigte, oft verdickte Wurzeln, aus denen immer wieder neue Pflanzen wachsen). Diese Rhizome reichen tief in die Erde hinein und breiten sich in kurzer Zeit über eine weite Fläche aus. Möchten Sie Ackerschachtelhalm dauerhaft aus
Ihrem Garten verbannen, dann müssen Sie auch die Rhizome rigoros entfernen.

Womit kann ich Ackerschachtelhalm bekämpfen?

Unkrautvernichter und Spritzmittel helfen nur bedingt und kurzzeitig gegen Ackerschachtelhalm. Dank seiner Rhizome wird er sich schnell wieder in Ihrem Garten verbreiten. Ähnlich wirksam, aber ohne schädliche Nebenwirkungen für andere Pflanzen und Tiere, ist heißes Wasser, das Sie über die Pflanzen gießen. Anschließend graben Sie die Rhizome so weit wie möglich aus.

Da Ackerschachtelhalm eher sauren und nährstoffarmen Boden bevorzugt, können Sie ihm durch regelmäßiges Kalken und Düngen den Garaus machen. Von einigen „alten Hausmitteln“ sollten Sie dagegen die Finger lassen. Weder Salz noch Essig(-Essenz) darf im Garten zur Bekämpfung von Unkraut eingesetzt werden. Zum einen sind diese Mittel verboten, zum anderen schaden sie der Bodenqualität und anderen Pflanzen, die dort wachsen sollen.

Wie entferne ich Ackerschachtelhalm aus meinem Rasen?

Umgraben und den Boden lockern ist beim Rasen nicht so einfach möglich, da kommt schnell der Gedanke, chemisch zu Werke zu gehen. Das ist aber gar nicht unbedingt nötig. Regelmäßiges Rasenmähen führt dazu, dass das Zinnkraut immer wieder neu austreiben muss. Dadurch wird die Pflanze geschwächt und bildet keine Sporen aus. So verbreitet sich der Ackerschachtelhalm zumindest nicht weiter in Ihrem Garten.

Das Wichtigste in Kürze:

  • hartnäckig, schwer zu vernichten
  • Herbizide meist nicht dauerhaft erfolgreich
  • Bekämpfung im Rasen: regelmäßig mähen
  • aus dem Garten entferntes Kraut kann auf dem Kompost entsorgt werden
  • Schnittgut eventuell für Schachtelhalmbrühe verwenden (Schädlingsbekämpfung, Pflanzenstärkung)
  • bildet unterirdische Rhizome, die alle mit entfernt werden müssen
  • Vermehrung über Sporen, daher oft mehrmaliges Entfernen nötig
  • wenn möglich Standortbedingungen verschlechtern, damit das Nachwachsen erschwert wird
  • wenn sonst gar nichts hilft: akzeptieren und/oder für den Pflanzenschutz verwenden

Wohin mit dem abgeschnittenen und ausgerissenen Ackerschachtelhalm?

Abgeschnittene und/oder ausgerissene Pflanzenteile können Sie auf Ihrem Kompost entsorgen, der Ackerschachtelhalm mag keinen nährstoffreichen Boden. Lassen Sie den Kompost jedoch gut reifen, bevor Sie ihn im Garten ausbringen. Statt ihn zu vernichten, können Sie den Ackerschachtelhalm aber auch nutzen. Bereiten Sie daraus doch eine Pflanzenbrühe zu, mit der Sie Ihre Rosen vor Pilzbefall schützen.

Wie mache ich einen Standort unattraktiv für Ackerschachtelhalm?

Ackerschachtelhalm wächst sowohl im Schatten als auch an einem sonnigen Standort, bevorzugt aber einen feuchten, dichten Boden. Anders als viele andere Pflanzen gedeiht er sogar bei Staunässe. Je lockerer und trockener die Erde ist, desto weniger Ackerschachtelhalm werden Sie dort finden. Daher ist regelmäßiges Auflockern des Bodens und Umgraben eine der effektivsten Methoden, dieses (Un-)Kraut fernzuhalten.

Bei dieser Gelegenheit sollten Sie gleich alle sichtbaren Wurzelteile aus dem Boden entfernen. So verhindern Sie, dass neue Pflanzen wachsen. Säen Sie anschließend Lupinen aus. Sie werden gern als Gründünger eingesetzt, lockern den Boden und tragen dazu bei, dass sich der Ackerschachtelhalm an dieser Stelle nicht mehr wohl fühlt.

Möglichkeiten, Ackerschachtelhalm zu verdrängen:

  • Boden regelmäßig gründlich auflockern
  • sauren Boden aufkalken
  • nassen Boden trocken legen, durch Drainage oder ähnliche Maßnahmen
  • Lupinen als Gründünger einsetzen

Welchen Nutzen hat Ackerschachtelhalm?

Ackerschachtelhalm wird nicht nur als Antipilzmittel für Rosen eingesetzt, sondern auch bei anderen Pflanzen. Eine daraus zubereitete Brühe oder Jauche wirkt stärkend und kräftigend. Die verdünnte Brühe können Sie zum Beispiel zur Behandlung von Mehltau verwenden. Im Gegensatz zur Jauche wird sie heiß zubereitet.

Jauche wird kalt angesetzt, sie muss mehrere Tage ziehen und während dieser Zeit täglich umgerührt. Sie können dafür frischen oder getrockneten Ackerschachtelhalm verwenden. Reife Jauche erkennen Sie daran, dass sie nicht mehr schäumt. Mit der verdünnten Jauche gießen Sie die Pflanzen, die Sie stärken wollen.

Tipps & Tricks
Ackerschachtelhalm wird gern zu Brühe oder Jauche verarbeitet und ist dann ein wirksames Mittel zur Pilzbekämpfung bei Rosen und anderen Pflanzen.