Schachtelhalm ist im Garten nicht gerne gesehen, hat er doch einen schlechten Ruf als widerstandsfähiges Unkraut. Um ihn loszuwerden sind zwar Mittel und Wege vorhanden, aber welche davon helfen wirklich? Wir verraten es Ihnen!
Hartnäckig und robust
Ist der Schachtelhalm einmal in Ihrem Garten angekommen, werden Sie ihn fast nicht mehr los. Unkrautvernichter helfen wenig bis gar nicht dabei, die Pflanze dauerhaft zu entfernen. Diese Widerstandsfähigkeit ist evolutionär bedingt – der Schachtelhalm hat bereits mehrere Jahrtausende auf dem Buckel und hat deswegen wirksame Überlebensstrategien entwickelt. So wächst er auch unter problematischen Bedingungen unbeirrt weiter.
Leider vermehrt sich die Pflanze auch sehr effektiv selbst. Sie bildet Rhizome aus, aus denen wiederum Ausläufer erwachsen. Diese weiten sich nicht nur in die Tiefe aus, sondern auch in die Breite. Schlussendlich können die Ausläufer eine Länge von mehreren Metern erreichen. Der Schachtelhalm vermehrt sich auf einem zweiten Weg über Sporen, die in alle Winde verteilt werden.
Schachtelhalm vernichten mit natürlichen Mitteln
Es gibt eine Reihe natürlicher Mittel, um den ungebetenen Gast loswerden zu können. Diese Maßnahmen lockern vor allem den Boden auf und verhindern damit Staunässe. Viele Pflanzen mögen und brauchen ein durchlässiges Erdreich – nicht so der Schachtelhalm. Eine Gründüngung ist eine gute Möglichkeit, ihn loszuwerden. Dafür eignen sich besonders gut Lupinen mit ihren langen Wurzeln. Diese zersetzen sich in der Erde und machen den Boden durchlässiger.
Das ist aber nicht die einzige Maßnahme, die Sie gegen das Zinnkraut ergreifen können. Es gibt noch diese Möglichkeiten, den Schachtelhalm zu beseitigen:
- eine Drainage anlegen
- Boden kalken und lockern
- die Reste der Wurzeln aussieben
- den Schachtelhalm entfernen
- Sporenähren im Frühling abtrennen
Auf chemische Unkrautvernichter können Sie bei Schachtelhalm im Garten gänzlich verzichten. Diese wirken nur sehr oberflächlich. Wie oben erwähnt, reichen die Wurzeln des Störenfrieds aber sehr tief. Die Mittel erreichen sie daher nicht. Eine chemische Breitseite würde also eher allen anderen Pflanzen schaden, den eigentlichen Zweck aber nicht erfüllen.
Gründüngung und Kalk: So können Sie vorgehen
Der Schachtelhalm ist zwar äußerst robust, er mag aber kein trockenes Erdreich. Regen – oder Gießwasser sollte daher gut versickern können. Ist der Boden eher undurchlässig, sollten Sie bereits vor dem Anlegen des Beets für eine Drainage sorgen. Das gilt auch, falls Sie Rasen aussäen wollen. Der starke Wuchs von Schachtelhalm kann auch auf ein saures Erdreich hindeuten. Hier können Sie Abhilfe schaffen, indem Sie den Boden kalken. Das dürfte schon spürbare Fortschritte beim Beseitigen des Unkrauts bringen.
Das Ausgraben der Rhizome
Hier ist voller Körpereinsatz gefragt. Leider bringt auch diese Methode keine vollständige Gewissheit, da die Wurzeln sehr tief reichen. Allerdings sollten Sie auch hier ein deutlich gebremstes Wachstum bemerken. Lockern Sie den Boden also gewissenhaft und sammeln Sie alle Rhizome des Schachtelhalms ein. Sieben Sie das Erdreich im Anschluss sorgfältig durch, um kleine Wurzelreste zu entfernen. Diese Fleißarbeit sollten Sie mehrfach wiederholen. Verwenden Sie in jedem Fall eine Grabegabel. Ein unkontrollierter Spatenstich würde die Pflanzenteile nur weiter ins Erdreich drücken.
Schachtelhalm im Rasen: was nun?
Schachtelhalm im Garten ist schon unangenehm, im Rasen wird er aber wirklich zum Problem. Hier ist es noch schwieriger, den Kampf gegen das Unkraut zu gewinnen. Es würde zwar helfen, den Rasen abzutragen und wieder neu zu säen, allerdings ist das auch mit erheblichem Aufwand verbunden.
Hier sollten Sie also präventiv schon etwas unternehmen. Das Vertikulieren verspricht gute Erfolgschancen. Das Gras wird gekräftigt und wächst dichter. Damit wird dem Schachtelhalm das Wachstum erschwert. Arbeiten Sie auch hier mit Kalk, falls das Erdreich zu sauer ist. Das stärkt wiederum das Gras. Dieses sollten Sie außerdem nicht zu kurz schneiden.
Ein weiteres Mittel ist das sogenannte Verdunkeln. Dabei wird die betroffene Stelle im Rasen mit Folie abgedeckt. Zwar verfärbt sich das Gras dadurch braun, allerdings ist dieser Schönheitsfehler schnell wieder ausgebessert. Möchten Sie den Schachtelhalm also loswerden, ohne den kompletten Rasen abzutragen, können Sie auch diese Herangehensweise probieren.
Schachtelhalm im Topf als Zierpflanze
Der Schachtelhalm ist in diesem Artikel bisher sehr schlecht weggekommen. Allerdings gelten einige Sorten auch als Zierpflanzen, die im Topf kultiviert werden. Manche Exemplare sind sogar essbar und als gesundes Naturheilmittel geschätzt. Der Schachtelhalm schützt als aufgekochte Brühe auch Rosen vor Mehltau und anderen Krankheiten. Gleichzeitig wirkt er als natürlicher Dünger für Rosen, wenn er als entsprechende Jauche angesetzt wird.
Wollen Sie also in den Genuss dieser Vorteile kommen, sollten Sie den Schachtelhalm im Topf kultivieren. Dem unkontrollierten Wachstum ist damit von vornherein ein Riegel vorgeschoben und Sie haben im Garten ein lästiges Problem weniger. Die oben angesprochenen Sporenähren sollten Sie direkt abtrennen, wenn Sie sie bemerken. Außerdem sollten Sie Pflanzenteile des Schachtelhalms nicht auf den Kompost werfen, sondern dauerhaft vernichten.