Agaven und Kakteen – Gemeinsamkeiten und Unterschiede

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Agaven und Kakteen sind grundverschieden, mögen aber ähnliche klimatische Bedingungen

Sowohl sämtliche Agavenarten als auch alle Pflanzen, die der Gattung „Kaktus“ angehören, sind sukkulente Pflanze. Aufgrund vieler Wuchs- und Standortähnlichkeiten werden beide Sukkulenten nicht selten miteinander verwechselt. Der folgende Ratgeber gibt Aufschluss darüber, was ihre Gemeinsamkeiten und Unterschiede sind:

Gemeinsamkeit Nr. 1: Botanische Einordnung

Agaven und Kakteen teilen sich viele verschiedene Eigenschaften miteinander, die alle daraus resultieren, dass beide Pflanzenarten zu den Sukkulenten gehören. Unter diesen botanischen Oberbegriff fallen alle diejenigen Pflanzen, die in der Lage sind, viel Feuchtigkeit in verschiedenen Pflanzenteilen zu speichern und dadurch andauernde Trockenphasen mit Leichtigkeit und ohne zusätzliche Pflege zu überstehen.

Daraus resultierend ergibt sich auch ein gleiches Gießverhalten für beide Pflanzen: Sie sollten in großen Abständen und erst dann Wasser bekommen, wenn die Oberfläche ihres Bodens vollständig getrocknet ist und eine grobe Körnung aufweist. Beide Pflanzen neigen zur schnellen Bildung von Staunässe und einer gelben Verfärbung ihrer Pflanzenteile bei Überwässerung. Ihre beider Fähigkeit zur Sukkulenz führen daneben auch zu einer weiteren Gemeinsamkeit zwischen Agave und Kaktus: Die klimatischen und standortbedingten Bedürfnisse, die sich beide Wüstenpflanzen ebenso teilen.

Gemeinsamkeit Nr. 2: Klimatische & standortbedingte Bedürfnisse

Die Agave bevorzugt einen nährstoffarmen, trockenen Boden bei sonnigem Standort ebenso sehr wie alle Kakteenarten. Beide Sukkulenten kommen im mittel- und nordamerikanischen Lebensraum vor und können dort nebeinander aufwachsen. Daher ist zum einen ihre Liebe zur Sonne, zum anderen auch ihr bevorzugtes Substrat, welches sie zur Anpflanzung und Aufzucht in Deutschland benötigen, gleich:

Agaven- bzw. Kakteenerde sollte grobkörnig beschaffen sein und aus porösen Materialien bestehen. Letztere sorgen für eine gute Wurzelbelüftung und dienen als Vorbeugung von Staunässe. Aus demselben Grund sollte das Substrat keine vollkommene Speicherfähigkeit für Feuchtigkeit besitzen. Angereichert mit mineralischen Beimischungen wie Lava-Granulat oder Bims-Kies fühlen sich beide Sukkulenten am wohlsten und können im Sinne ihrer Herkunftsbedingungen optimal gedeihen.

Unterschied Nr. 1: Sukkulentenform

Auch wenn sowohl die Agave als auch der Kaktus sukkulente Pflanzenformen bilden, ist der Ort, an welchem sie Wasser speichern können, verschieden. Bei der Agave gelingt die Feuchtigkeitsspeicherung über ihre Blattrossette: Aus diesem Grund haben die meisten Agavenarten große, fleischige Blätter, in welchen sie das Wasser aus der Umgebung aufnehmen können. Alle Agavenarten werden daher auch als „Blattsukkulenten“ bezeichnet.

Die Kakteen hingegen sammeln die Feuchtigkeit und speichern sie in ihrem Stamm: Diese Sukkulenz verleiht ihnen die Bezeichnung der „Stammsukkulenten“. Da der Stamm vieler Kakteenarten meist größer ist als das Blattwerk der Agave, können einige der stachligen Sukkulenten mitunter noch längere Trockenperioden überstehen als Agaven.

Unterschied Nr. 2: Blütenstand

Während Agaven nur ein einziges Mal in ihrer Lebenszeit blühen und danach in ihre Sterbephase übergehen, haben Kakteen einen regelmäßigen Blütenstand, wodurch sie sich über Samen öfter vermehren können als Agaven. Agaven wiederum bilden verhäufter Ableger als Kakteen und nutzen dadurch diese Vermehrungsart regelmäßiger.