Das Pflegeprogramm Ihres Rittersterns erfordert etwas Flexibilität. Neben einer variablen Pflanzzeit und der adaptiven Blütezeit gilt ein besonderes Augenmerk dem angemessenen Zurückschneiden. Dabei macht es uns die Pflanze allerdings leicht: Sie signalisiert ihren Wunschtermin. Wie und wann Sie Ihre Amaryllis mustergültig zurückschneiden, lesen Sie hier.
Verwelke Blüten wollen gestutzt werden
Gegen Ende der kalten Wintermonate endet die Blütezeit Ihres Rittersterns. Damit die subtropische Pflanze nicht auch noch ihre letzten Kraftreserven aufbraucht, indem sie Samenstände wachsen lässt, wollen alle verblühte Blüten zeitnah abgeschnitten werden. Da die Blütenblätter aber nicht gleichzeitig welken, gehen Sie beim Zurückschneiden folgendermaßen vor:
- Streifen Sie sich zunächst einmal Handschuhe über, um sich vor dem giftigen Pflanzensaft zu schützen.
- Nehmen Sie eine scharfe Küchenschere zur Hand.
- Schneiden Sie nun vorsichtig eine verblühte Blüte am Stiel vom Hauptstängel ab.
- Stutzen Sie auch den Hauptstiel bis auf 6 cm zurück, wenn dieser bereits vergilbt ist.
Der Farbstoff dieser einst so prächtigen Blüten ist sehr intensiv und kann zu unschönen Flecken führen. Dieser Fleckenbildung können Sie gezielt vorbeugen, wenn Sie die verwelkten Blätter rechtzeitig abschneiden. Ist Ihnen das Malheur bereits passiert, hilft nur noch eine chemische Reinigung.
Grüne Blätter bleiben dran
Die Blätter der Amaryllis treiben erst spät aus und verbleiben den ganzen Sommer über an der Pflanze. Am Ende der Blüte wechselt die subtropische Blütenschönheit in ihre sommerliche Wachstumsphase. In diesem Zeitraum ist das grüne Laub sehr wichtig für eine gelungene Fotosynthese.
In den Monaten April bis Juli gießen Sie Ihren Ritterstern wie gewohnt weiter und düngen ihn auch 14-tägig. Durch diese Pflege entwickelt sich im Inneren der Knolle eine neue Knospe. Die lebenswichtige Fotosynthese versorgt die Knospe dann mit allen notwendigen Mikronährstoffen. Stutzen Sie allerdings versehentlich die grünen Blätter zurecht, behindern Sie diesen wichtigen Prozess und verhindern schlimmstenfalls die nächste Blüte.
Die Amaryllis signalisiert ihren Wunschtermin
Mitte August stellen Sie das Bewässern und düngen allmählich ein. Im September bringen Sie Ihre Pflanze dann in ein kühles und dunkles Quartier für die Ruhephase. Jetzt sterben die grünen Blätter langsam ab. Die Zwiebel entzieht dem Laub nun alle verbliebenen Nährstoffe. Dieser Vorgang ist gegen Ende der Regenerationsphase abgeschlossen. Wenn Sie Ihren Ritterstern aus dem Winterquartier zurückholen, können Sie das eingetrocknete Laub abschneiden und Ihre Pflanze in neues Substrat topfen.
So gewinnen Sie Samen
Wenn Sie allerdings die verwelkten Blüten nicht abschneiden, kann sich innerhalb von 8 Wochen an einer befruchteten Pflanze Samen bilden. Dieser befindet sich in gut sichtbaren Samenkapseln, die prall mit Saatgut gefüllt sind. Die Kapseln können Sie abschneiden, öffnen und innerhalb von 3 Tagen in nährstoffarmes Substrat aussäen. Die Keimlinge mögen es feucht, deshalb gießen Sie regelmäßig. Bis zur ersten Blüte kultivieren Sie die Sämlinge durchgängig an einem hellen sowie warmen Platz.
