Einen Apfelbaum aus einem Kern zu ziehen, ist eine Form der Vermehrung, die üblicherweise im Obstbaumanbau nicht angewendet wird. Der Grund ist, dass Sie ohne eine Veredelung nie identische Äpfel ernten werden. Wer den Spaßfaktor trotzdem gerne ausprobieren möchte und die erforderliche Geduld und Zeit mitbringt, kann es selbst versuchen.
Kernechte Obstsorten
Da hat man eine leckere Apfelsorte entdeckt und hätte nun gerne einen Baum im Garten, der die Früchte mit diesem Geschmack liefert. Das funktioniert zwar mit einigen Obstbäumen, so einfach ist es aber nicht mit dem Apfelbaum. Sie werden nie die gleichen Früchte wie bei der Mutterpflanze ernten, da es sich hierbei nicht um eine kernechte Obstsorte handelt. Es würde eine Art Wildling entstehen, der eventuell zwar Früchte tragen würde, diese wären aber sehr klein und vom Geschmack her bitter oder sauer.
Apfelkerne mit natürlichen Keimhemmern
Beim Stratifizieren benötigt der Samen eine Kälteperiode, welche zum Beispiel im Kühlschrank oder sogar im Gefrierfach durchgeführt werden kann. Das hängt damit zusammen, dass Apfelkerne auf natürliche Weise mit Keimhemmer ausgestattet sind, die dafür sorgen, dass der Kern erst nach dem Winter, d.h. in der darauffolgenden Periode, austreiben kann.
Durchführung der Stratifizierung
Dafür müssen Sie den Kern einfach zwischen feuchte Küchentücher packen und diese für ca. 2 Wochen im Kühlschrank aufbewahren. Anschließend können Sie die Keimlinge vorsichtig in einen Topf mit lockerer Erde einpflanzen und auf den Austrieb warten.
Für schmackhafte Früchte müssen Sie Veredeln
Nach einigen Jahren haben Sie mit etwas Glück ein kleines Bäumchen herangezogen, doch die schmackhaften Früchte, die Sie sich scheinbar erhofft haben, wachsen damit noch längst nicht heran. Eine Veredelung ist notwendig, damit der Baum Früchte trägt. Hierbei kann das Bäumchen auf eine geeignete Unterlage gepfropft werden. Das Pfropfen eines Edelreisers ist in jedem Fall eher zu empfehlen, als das Aufziehen eines Apfelkernes.