Die Birke braucht keinen Schnitt. Darüber sind sicher viele Besitzer froh, handelt es sich doch beim Schneiden oftmals um eine zeitraubende, ungeliebte Arbeit. Doch steht die Birke beengt oder bekommt ihre Krone zu wenig Licht, ist der Griff zur Schere auf Dauer unausweichlich.
Achtung: Die Birke tropft!
Sind die Äste der Birke verletzt, und das gilt auch für offene Schnittwunden, beginnt sie zu bluten. Das ist in der Gartenpraxis auch von anderen Bäumen bekannt, doch die Birke übertreibt damit und gilt als schlechter Abschotter! Sie tropft dermaßen stark und langanhaltend, dass Befürchtungen bestehen, der enorme Verlust an Pflanzensaft könnte ihr schaden. Über die Folgen ist das letzte Wort noch nicht gesprochen, dennoch sollte sie nur geschnitten werden, wenn es nicht anders geht.
Die beste Jahreszeit zum Schneiden
Damit die Birke nach dem Schneiden nicht ausblutet, sollte sie niemals im Frühjahr geschnitten werden. Da sie dann ihre Blätter und Blüten austreibt, ist der Saftdruck besonders hoch. Die beste Jahreszeit für das Schneiden einer Birke ist der Herbst. Dann kommt die Birke zur Ruhe und der Saftdruck nimmt deutlich ab. Doch auch im Herbst wird sich das Tropfen nicht ganz vermeiden lassen.
Leidet die Birke an einer schweren Krankheit wie der Anthraknose, können Sie nicht bis zum Herbst abwarten. Sie müssen sofort und großzügig betroffene Äste entfernen, damit der Baum eine Chance hat.
Kann mit dem Schneiden einer Birke nicht bis zum Herbst gewartet werden, so sollten die Schnittmaßnahmen nur von einem darin geübten Gärtner ausgeführt werden, damit sich der Saftverlust in Grenzen hält.
Die Krone der Birke auslichten
Die Birke hungert nach Licht, wie kaum ein anderer Baum. Auch wenn der Standort an sich optimal ist, kann sie sich mit dicht an dicht wachsenden Ästen selbst beschatten. Ist nicht die komplette Krone lichtdurchflutet, muss dem Licht mit der Schere der Weg freigeschnitten werden. Im Hausgarten werden dafür häufig einzelne Verzweigungen eingekürzt. Doch dieser Baum ist äußerst vital und für schnelles Wachstum bekannt berüchtigt. Er wird bald neu austreiben und die freigemachten Luftkorridore erneut schließen. Es muss wieder und wieder geschnitten werden. Ein schier endloser Kreislauf. Diese Vorgehensweise ist daher nur als Ausnahme zu empfehlen.
Kronenumfang reduzieren
Ständiges Auslichten ist auch ungünstig, weil an den Schnittstellen unschöne Verdickungen entstehen, die immer weiter verstärkt werden. Der Blattverlust schwächt zudem die übrig gebliebenen Aststücke und auf Dauer auch den ganzen Baum. Reduzieren Sie besser den Kronenumfang mit wenigen gezielten Schnitten. Schneiden Sie so, dass dabei die natürliche Wuchsform noch weitestgehend erhalten bleibt.
- den Leittrieb stehen lassen, sonst reagiert die Birke empfindlich
- nach doppelt vorhandenen Astpartien Ausschau halten
- das Geäst nicht einkürzen!
- stattdessen den vorderen Ast komplett entfernen
- im peripheren Bereich stets den dickeren Ast entfernen
- den dünnen Ast stehen lassen
- nur in Stammnähe dürfen dicke Äste bleiben