Die Blütezeit der Birke zeigt sich auffälliger als bei anderen Baumarten. Die Kätzchen sind lang und farbkräftig genug, um sich vom Blattwerk optisch deutlich abzusetzen. Doch während einige naturverbundene Menschen die schön geschmückte Krone gern aus der Nähe bewundern, verfluchen andere jede einzelne Blüte.
Blütereife kommt erst nach Jahren
Bevor wir uns den Blüten dieses Baumes widmen, sei gesagt, dass der Baum erst eine gewisse „Reife“ erlangen muss, um blühen zu können. Ein Jungbaum nimmt sich erstmal Zeit, den Boden mit seinen Wurzeln zu erobern und Kraft zu gewinnen. Geduldiges Warten ist gefragt, bis sich nach fünf Jahren erste Knospen zeigen. Im Übrigen ist dieser Baum einhäusig getrenntgeschlechtlich (monözisch). Das bedeutet, dass ein Baum gleichzeitig sowohl rein männliche als auch rein weibliche Blüten trägt.
Die Birke im Frühling: Es ist Blütezeit!
Der Frühling bringt die Birke zum Erblühen. Die mehr als 50 Arten sind bezüglich der Blütezeit fast gleich getaktet. Die sogenannte Vorblüte beginnt etwa Ende März, mündet Mitte April in die Hauptblüte, der sich wiederum die bis Anfang Juni andauernde Nachblüte anschließt. Eine blühende Birke ist eine Augenweide.
Das Aussehen der Blütenkätzchen
Die Blüten erscheinen in Blütenständen, die als Kätzchen bezeichnet werden. Männliche und weibliche Exemplare sind optisch gut zu unterscheiden:
- männliche Blüten sitzen gruppiert an den Enden der älteren Zweige
- sie sind länglich, walzenförmig, etwa 10 cm lang und kräftig gelb bis orange
- weibliche Blüten hängen an Enden diesjähriger Triebe
- sie stehen unterhalb der männlichen Blüten, meist aufrecht und einzeln
- ihre Länge beträgt 2-4 cm, die Form ist eiförmig bis zylindrisch
- zu Beginn sind sie blass gelbgrün, ab Spätsommer verfärben sie sich hellbraun
Unliebsame Blütenbegleiter: Pollen
Die Bestäubung ihrer Blüten überlässt die Birke fast ausschließlich dem Wind. Damit die Vermehrung auch ganz sicher gelingt, produzieren die männlichen Blüten, feine Pollen im Übermaß. Der Pollenstaub ist nicht zu übersehen, denn er legt sich über Wege, Pflanzen und nah parkende Autos wie eine gelbe Decke. Doch während sich manche Menschen lediglich über den Schmutz ärgern, haben Allergiker mit grippeähnlichen Symptomen zu kämpfen.
Die Birke im Herbst steht blütenlos da, bleibt aber weiterhin alle Blicke wert. Halten Sie Ausschau nach geflügelten Nussfrüchten, genannt Samara. Mitsamt den Samen werden sie weit weggeweht, um schon bald als Pionierbäumchen frei Flächen zu besiedeln.