Die Vermehrungsmethode, die aus Stecklingen neue Gewächse macht, ist jedem Gärtner bestens vertraut. Drum greift er auch bei vorhandenen Alternativen gern darauf zurück. Doch bei der Buche könnte er erstmals mit Misserfolg konfrontiert werden. Ihre Stecklinge tun sich mit dem Bewurzeln schwer. Versuchen, versuchen, und immer wieder versuchen!
Steckling schneiden und vorbereiten
Die Monate April und Mai sind ideal für das Schneiden von Stecklingen, denn dann sind die Buchentriebe voll im Saft. Ein zweites geeignetes Zeitfenster öffnet sich mitten im Sommermonat Juli. Schneiden Sie gleich die dreifache Menge, um die Erfolgsaussichten zu erhöhen.
- eine junge Mutterpflanze auswählen
- halbverholzte Triebe schneiden
- die Spitzen kappen
- Stecklinge auf 10-20 cm einkürzen
- untere Blätter entfernen
- untere Enden schräg anschneiden
- dicke Stecklinge oben mit künstlicher Baumrinde verschließen
Behandeln Sie die Schnittstellen mit handelsüblichem Bewurzelungspulver. Damit erhöhen Sie die Chancen, dass die Stecklinge gut anwurzeln.
Stecklinge bewurzeln – zwei Möglichkeiten
Buchenstecklinge dürfen sofort in die Gartenerde gesteckt werden. Wählen Sie dafür bereits den idealen Standort, denn Buchen lassen sich nur in jungen Jahren einigermaßen umpflanzen. Draußen ist das zukünftige Bäumchen allerdings gefundenes Fressen für Mäuse, auch Vögel picken daran. Liegt das Grundstück in der Nähe eines Waldes, ist auch mit Wildverbiss zu rechnen. Ergreifen Sie geeignete Schutzmaßnahmen.
Stecklinge, die im Topf bewuzeln dürfen, sind zwar vor diesen großen Schädlingen sicher, doch zeigen sich zugleich frostempfindlich. Im ersten Jahr müssen sie samt Topf kühl aber frostfrei im Haus überwintern. Pflanzen Sie im Topf bewurzelte Setzlinge erst im Frühjahr aus.
Alternativer Weg zu neuen Buchen
Wenn alle Bewurzelungsversuche misslingen, oder Sie sich von vornherein das mühsame Unterfangen ersparen wollen, versuchen Sie es mit Samenaussaat. Eine Buche, die ein gewisses Alter erreich hat, wird im Herbst genügend samenhaltige Früchte bilden, sogenannte Bucheckern. Sammeln Sie ein paar davon, um sie im Frühjahr auszusäen. Bewahren Sie die Bucheckern bis dahin kindersicher, denn sie sind in rohem Zustand leicht giftig.
Eine weitere Vermehrungsmethode, das Abmoosen, ist so anspruchsvoll, dass es nur für sehr erfahrene Gärtner infrage kommt.
