Für ihre Vermehrung bauchen Buchen Samen, folglich müssen sie Früchte bilden. Wer im Herbst aufmerksamen Blickes durch einen Buchenwald streift, wird die sogenannten Bucheckern zuhauf am Boden liegen sehen. Braun wie die Erde und mit verrottendem Laub vermischt.
So erkennen Sie die Früchte
Wenn im Frühjahr die Blütezeit ansteht, trägt die Buche männliche und weibliche Blüten. Die weiblichen Blüten stehen zu zweit oder dritt aufrecht, umhüllt von einer vierschaligen Kapsel. Nach der Befruchtung verschließt sie sich, damit darin die Nussfrüchte bzw. Samen reifen können. Ab September etwa, wenn die Reifezeit abgeschlossen ist, fallen die Kapseln herunter, platzen auf und geben die Nussfrüchte, genannt Bucheckern, frei:
- der Fruchtbecher (Kapsel) ist 3-7 cm lang
- er hängt an einem kurzen Stiel, ist vierlappig und hat eine weiche Spitze
- Bucheckern haben eine dunkelbraune, glänzende Schale
- sie sind eiförmig, doch mit drei scharfen Kanten
- die Länge beträgt etwa 1,5 cm
Mannbarkeit und Mastjahre
Mannbarkeit und Mastjahre sind zwei Begriffe aus der Botanik, die für die Buche eine Rolle spielen. Als Mannbarkeit wird die Fähigkeit bezeichnet, dass ein Baum Früchte bilden kann. Bei der Buche tritt sie erst im Alter von 10-15 Jahren ein. Doch erst eine Buche im Alter zwischen 40 und 80 Jahren bildet Früchte, in denen Samen heranreifen können.
Die Buche produziert nicht jedes Jahr gleich viel Bucheckern. Als Mastjahre werden Jahre bezeichnet, in denen eine Buche reichlich, um nicht zu sagen im Übermaß, Samen bildet. Früher wurden sie für die Schweinemast genutzt, daher wohl der Name. Mastjahre kommen alle fünf bis acht Jahre vor. Dazwischen werden weniger Früchte gebildet, in manchen Jahren kann die Buche sogar ohne Früchte bleiben.
So klappt die Vermehrung
Bucheckern dienen Eichhörnchen und Vögeln als Nahrung und werden von ihnen fortgetragen. So gelangen manchen Samen auf ein freies Stück Erde. Sind die Bedingungen günstig, keimen und entwickeln sie sich zu Setzlingen.
Wenn Sie im Herbst ein paar Bucheckern sammeln, können Sie im Frühjahr daheim sehr einfach neue Buchen vermehren.
Bucheckern sind leicht giftig, aber essbar
Die Bucheckern sind zwar klein, dafür können sie in großen Mengen gesammelt werden. In rohem Zustand enthalten sie Stoffe, die für Menschen leicht giftig sind. Der Verzehr von wenigen Kernen ist jedoch harmlos. Bucheckern können Sie in größeren Mengen essen, wenn Sie sie zuvor wässern und rösten. Sie können wie Nüsse geknabbert oder in einen Salat gestreut werden. Gemahlen eignen sie sich als Kaffee- oder Mehlersatz. Übrigens sind auch Buchenblätter essbar.