Algenkalk wird aus Ablagerungen der Rotalge gewonnen. Neben einigen Spurenelementen und Mineralstoffen bringt dieses natürliche Mittel vor allem den namengebenden Kalk in die Gartenerde. Da der Buchsbaum Kalk liebt, treffen seine Wurzeln gern mit Algenkalk zusammen. Doch das feine Pulver soll mehr sein als bloßer Nährstofflieferant …
Einsatz als Düngemittel
Der Algenkalk ist unter Hobbygärtnern seit langem bekannt, weil viele von ihnen den Buchsbaum damit kalken. Er lässt sich aber auch für andere Gewächse nutzen oder ganz allgemein zur Bodenverbesserung. Wann immer der pH-Wert der Erde in sauren Bereich rutscht, bringt eine Portion Algenkalk alles wieder ins Lot. Regelmäßig eingesetzt, kommt es gar nicht erst zu einem ungünstigen pH-Wert. Seine wertvollen Spurenelemente tragen zudem zur Pflanzenstärkung bei. Algenkalk wird als feines Pulver angeboten und auf die Erde im Wurzelbereich ausgestreut. Bezüglich Häufigkeit und Menge ist auf Angaben des Herstellers zu achten.
Wirkung gegen Krankheiten und Schädlinge
Ob bei den Krankheiten im Jahr 2021 und Folgejahren das Triebsterben einen großen Anteil haben wird, steht noch in den Sternen. Es steht aber bereits fest, dass einige Buchsbaumbesitzer dieser bedrohlichen, durch den Pilz Cylindrocladium buxicola ausgelösten Krankheit mit Algenkalk entgegentreten werden. Da ein anderes Mittel dagegen nicht zur Verfügung steht, bauen sie auf bisherige Erfahrungen mit Algenkalk. Er soll die Auswirkungen der Infektion eindämmen und den Buchs zum Neuaustrieb bringen. Sogar von vollkommener Gesundung zuvor schwer geschädigter Exemplare ist die Rede. Auch gegen die Raupen des Buchsbaumzünslers soll das Mittel effektiv helfen.
So wird Algenkalk als Pflanzenschutzmittel eingesetzt
In beiden Anwendungsfällen wird das Pulver nicht im Wurzelbereich verteilt, sondern großzügig auf das komplette Blattkleid der Pflanze gestreut. Diese schaut danach statt grün weißlich aus. Doch der nächste Regen spült das Kalk ins Innere und lässt das Grün wieder durchscheinen. Um das Buchsbaumtriebsterben endgültig zu besiegen, muss das Pulver aber womöglich mehrere aufeinanderfolgende Jahre eingesetzt werden, bis sich der Erfolg einstellt.
Hinweis:
Anders als beim Triebsterben, wo Algenkalk aktuell die einzige Hoffnung ist, haben sich bei der Bekämpfung der Raupen des Buchsbaumzünslers einige Hausmittel gut bewährt. Es lohnt sich, sich auch mit diesen Bekämpfungsmittel näher zu beschäftigen.
Bedenken gegen den Einsatz
Verständlich, wenn Sie einen lang gehegten Buchsbaum retten wollen. Doch wenn das staubfeine Pulver oft und in großen Mengen eingesetzt wird, kann es zu folgenden Problemen führen:
- der feine Staub hält Sonnenlicht ab (erschwert Photosynthese)
- kann Spaltöffnungen verschließen und Neuaustrieb verhindern
- der pH-Wert des Bodens wird stark erhöht
- in der Folge wird die Nährstoffaufnahme erschwert
Während der Anwendung kann das feine Pulver leicht mit Atemluft in die Lunge gelangen und zu Reizungen führen. Denken Sie also daran, sich selbst mit einer Atemschutzmaske zu schützen