Wer sich dieses immergrüne, überaus pflegeleichte und vielseitig verwendbare Gewächs anschaffen möchte, sollte auch über mögliche Minuspunkte gut informiert sein. So zeigt sich auch ein gut versorgter und vitaler Buchsbaum anfällig für Krankheiten und Schädlinge. Von diesen ist er nicht immer leicht zu befreien, manchmal überhaupt nicht.
Krankheiten
Der Buchsbaum ist anfällig für viele Pilzkrankheiten. Die Bekämpfung ist schwierig bis unmöglich. Daher ist es wichtig, die typischen Symptome zu kennen, um jede Krankheit frühzeitig zu erkennen. Noch besser ist es, wenn Krankheiten vermieden werden können. Das geht begrenzt durch optimale Lebensbedingungen und Pflege und durch die Kultivierung resistenterer Sorten. Das Schnittwerkzeug muss jedes Mal desinfiziert werden, damit sich Pilzerreger nicht ausbreiten können.
Buchsbaumkrebs – Volutella buxi
Das sind die Infektionsanzeichen dieser Pilzkrankheit:
- verdrehte Blätter, die sich braun färben und abfallen
- vertrocknete Zweige
- orangefarbene Pusteln
- Sporenlager an Trieben und auf Blattunterseiten
Bekämpfen Sie die Erkrankung mit einem kräftigen Rückschnitt bis ins gesunde Holz.
Buchsbaumrost – Puccinia buxi
Buchsbaumrost kommt nicht so häufig vor und befällt bevorzugt alte Exemplare des Gewöhnlichen Buchsbaums, wissenschaftlich Buxus sempervirens. Der Pilz schädigt zunächst das Innere der Pflanze, weswegen er sehr lange unerkannt wirken kann. Erstes sichtbares Symptom sind Blattverdickungen. Monate später, meist im Herbst, zeigen sich rostrote Sporenlager. Entfernen Sie unverzüglich befallene Pflanzenteile.
Buchsbaum-Triebsterben – Cylindrocladium buxicola
Unter Buchsbaumbesitzern wird diese Erkrankung am meisten gefürchtet, da der Buchsbaum an ihr oftmals eingeht. Achten Sie daher gut auf diese Hinweise:
- dunkelbraune Blattflecken, die schnell größer werden
- weiße Sporenlager auf Blattunterseiten
- schwarze Streifen an den Trieben
- im Spätstadium: absterben von einzelnen Trieben und Partien
Beugen Sie Buchbaumtriebsterben vor, indem Sie den Buchsbaum an einen hellen, luftigen Standort pflanzen. Gießen Sie ihn von unten, damit die Blätter nicht nass werden. Sie sollten ihn auch niemals an Regentagen schneiden. Eine ausgewogene Nährstoffversorgung stärkt das Gewächs. Schneiden Sie befallene Teile unverzüglich ab und versuchen Sie den Buchs mit Algenkalk zu retten.
Der Handel bietet einige weniger anfällige Sorten an, wie beispielsweise den kleinblättrigen Buchsbaum ‚Faulkner‘. Die beliebten Sorten ‚Blauer Heinz‘ und ‚Suffruticosa‘ leiden dagegen öfter an Triebsterben.
Buchsbaumwelke – Fusarium buxicola
Die Welke zieht oftmals nur Teile der Pflanze in Mitleidenschaft. Sie erkennen sie an der gelben Verfärbung. Im Spätstadium sterben diese Teile ab. Zudem sind an der Rinde weiche, dunkelgefärbte Stellen erkennbar. Auch hier werden die befallenen Stellen aus dem Buchs geschnitten.
Schädlinge
Auch Schädlinge haben einen großen Anteil an der Vernichtung vormals kerngesunder Buchsbäume. Jede Art vermehrt sich schnell und zahlreich, weswegen schnelles und entschlossenes Handeln gefragt ist. Doch zunächst gilt es, einen Befall frühestmöglich zu erkennen. Schädlinge besiedeln mit Vorliebe geschwächte Pflanzen. Achten Sie daher auf gute Standortbedingungen und geben Sie ihnen die beste Pflege. Da die Schädlinge am Buchsbaum überwintern, ob als Larve oder Ei, senkt ein kräftiger Rückschnitt bis Mitte Mai den Befallsdruck. Kranke Pflanzenteile werden entfernt und der Rest der Pflanze mit einem Hausmittel behandelt, sofern eins zur Verfügung steht. Ein chemisches Präparat ist letztes Mittel, auch weil der Buchsbaum darauf empfindlich reagiert.
Buchsbaumflöhe – Psylla buxi
Die jungen Blätter verbiegen sich so, dass sie wie kleine Löffel ausschauen. Daher ist auch häufig die Rede von Löffelblättrigkeit. Die Tiere legen ihre Eier im Sommer ab. Ein kräftiger Rückschnitt im Spätsommer oder Herbst entfernt einen Großteil davon.
Buchsbaumzünsler – Glyphodes perspectalis
Der Buchsbaumzünsler ist ein kleiner Schmetterling, der Anfang dieses Jahrtausends aus Ostasien eingeschleppt wurde. Es hat sich vielfach gezeigt, dass die Erkrankung für den Buchsbaum lebensgefährlich ist. Doch nicht der kleine Schmetterling selbst, sondern seine grünen, gemusterten Raupen, die sehr gefräßig sind. Sie können den Buchs ratzfatz kahlfressen, beginnend aus dem Inneren seiner Krone. Pro Jahr schlüpfen mehrere Generationen.
- Raupen mit der Hand einsammeln und entsorgen
- alternativ eine Plane ausbreiten und beschweren
- Raupen mit Hochdruckreiniger oder Laubbläser aus dem Buchs holen
- aufsammeln und entsorgen
Das Bakterium Bacillus thuringiensis soll die Raupen abtöten. Auch das großzügige Bestreuen mit Algenkalk soll zumindest vorübergehend eine Wirkung zeigen.
Diverse Läuse
Sowohl grüne Blattläuse als auch die beiden Schildlausarten Komaschildläuse und Wollläuse mögen den Pflanzensaft von Buxus, wie der Buchsbaum botanisch korrekt heißt. Erstere werden mit einer Mischung aus Vollmilch und Wasser besprüht. Schildläuse verenden, wenn sie mit einem ölhaltigen Präparat in Kontakt kommen. Der Handel bietet welche auf Basis von Neemöl und Rapsöl an.
Buchsbaum-Spinnmilben – Eurytetranychus buxi
In trockenen und heißen Sommern ist die Buchsbaum-Spinnmilbe nicht weit. Ein Schädling, der erst seit einigen Jahren am Buchsbaum auftritt. Nutzen Sie ein Präparat aus Neem- oder Rapsöl. Auch die im Handel erhältlichen Raubmilden können ihre Population reduzieren und schließlich ganz vernichten.
Zeigen sich gelbe Galen in den Blättern, haben Sie es mit dem Befall der Gallmilbe zu tun. Schneiden Sie den betroffenen Buchs im Frühjahr kräftig zurück.
Wohin mit krankem Schnittmaterial?
Egal ob eine Krankheit oder Schädlinge. Die erste Maßnahme ist meistens das Entfernen kranker Pflanzenteile. Doch wohin damit? Kranke Pflanzenteile dürfen Sie nicht kompostieren, da die Erreger darin überleben. Geben Sie es auch nicht in die Biotonne. Ab damit in die Plastiktüte, zubinden und in den Restmüll entsorgen.