Was tun, wenn der Buchsbaum von Spinnmilben besetzt ist?

buchsbaum-spinnmilben
Die Buchsbaumspinnmilbe hat den Buchsbaum zum Fressen gern

Der arme Buchsbaum! Sein Pflanzensaft ist sehr beliebt. Seit etwa Anfang dieses Jahrtausends lassen sich auch Buchsbaumspinnmilben auf ihn nieder. Die vermutlich aus Nordamerika eingeschleppten Schädlinge wollen aus unserer Gartenwelt nicht mehr verschwinden. So muss sich jeder Besitzer mit ihnen auseinandersetzen, wenn er seinen Buchsbaum retten will.

Buchsbaumspinnmilben erkennen

Buchsbaumspinnmilben, wissenschaftlich Eurytetranychus buxi, sind winzig klein und halten sich mit Vorliebe auf Blattunterseiten auf. Wer seinen Buchsbaum nicht gezielt unter die Lupe nimmt, wird ihre Anwesenheit zunächst nicht bemerken. Denn Weibchen werden höchstens 0,5 mm groß, Männchen bleiben sogar etwas kleiner. Ihre Färbung ist rötlich bis bräunlich. Sie sind flink unterwegs, besonders wenn sie gestört werden. Da beginnend ab Ende Mai in etwa vierwöchigen Abständen eine neue Generation schlüpft, explodiert ihre Anzahl geradezu. Die letzte Eiergeneration überwintert auf dem Buchs, so kann ein nicht bekämpfter Befall in die Verlängerung gehen.

Auf dieses Schadbild achten

Wer nicht gezielt nach diesen Spinnentieren sucht, wird sehr wahrscheinlich als erstes die Veränderungen am Buchsbaum wahrnehmen:

  • ganzflächig gesprenkelte Blattoberseiten
  • zunächst sind nur vereinzelte Blätter und Triebe betroffen
  • die Sprenkel sind weißlich bis gelblich und winzig klein
  • betroffene Blätter bekommen später einen rötlichen bis bronzefarbenen Ton
  • kranke Blätter können schließlich abfallen

Diese Symptome können für einen akuten Befall stehen. Sie können aber auch Überbleibsel eines Befalls sein, der bereits erfolgreich bekämpft wurde oder durch ungünstige Lebensumstände von allein zum Erliegen gekommen ist. Bevor Sie also voreilig zu Spritzflasche greifen, sollten Sie den Buchs auf „aktive“ Spinnmilben kontrollieren.

Tipps & Tricks

Die Buchsbaumspinnmilbe bildet nur selten die ansonsten typischen Spinnennetze aus. Wenn Ihr Buchsbaum damit überzogen ist, sollten Sie eiligst prüfen, ob Sie es nicht mit dem Buchsbaumzünsler zu tun haben. Seine Raupen müssen Sie sofort bekämpfen, damit sie den Buchs nicht kahlfressen.

Effektive Bekämpfungsmaßnahmen

Im zeitigen Frühjahr, etwa bis Mitte April, können Sie den Buchsbaum mit einem handelsüblichen Mittel auf Basis von Neem- oder Rapsöl spritzen. Die auf ihm überwinternden Eier werden so abgetötet. Später im Jahr ist der Einsatz von Mitteln mit Kaliseife sinnvoller. Zu Beginn der Vegetationsperiode bieten sich auch nützliche Raubmilben an, wissenschaftlich Typhlodromus pyri, als fleißige Jäger und Vertilger dieser Schädlinge.

Spinnmilben vorbeugen

Spinnmilben breiten sich insbesondere in warmen und trockenen Perioden aus. Treffen Sie auf langanhaltenden Regen, geht ihre Population von allein runter. Diese Abneigung gegen Feuchtigkeit kann sich der Besitzer zunutze machen.

  • Buchs stets mit ausreichend Wasser gießen
  • Wurzelbereich dick mulchen, um die Erde feucht zu halten
  • ausgewogen düngen (nicht zu viel Stickstoff!)
  • einen luftigen Standort wählen
  • ausreichend Pflanzabstand einhalten
  • mit einem Insektenhotel Nützlinge anziehen