Befall ist ein Wort, hinter dem sich viele Schädlinge verbergen können. Doch wenn es um den Buchsbaum geht, wandern die Gedanken sofort zum Buchsbaumzünsler. Er ist der gefährlichste von allen. Der befallene Buchs hat nur eine Chance, wenn Sie frühzeitig und richtig handeln.
Den Schädling erkennen
Die Raupen des Buchsbaumzünslers sind so gefräßig, dass sie ihren „Ernährer“ umbringen werden, wenn man sie nicht stoppt. Blöd nur, dass die Raupen mit ihrer grünen Grundfärbung Meister der Tarnung sind und bei kleinster Erschütterung der Pflanze ins sichere Innere flüchten. Ein Befall wird oftmals so spät entdeckt, dass der Buchs durch nichts mehr zu retten ist. Ein paar angeknabberte Blätter wären zu verkraften. Aber das der Buchsbaum eingeht, dazu darf es nicht kommen. Achten Sie auf diese Hinweise:
- angefressene Blätter und Triebe
- weiße Gespinste im Laub
- kleine Kotkrümel
- gelbe oder braune Blattflecken
- im weiteren Verlauf: nacktes Blattgerippe
Der Anfang dieses Jahrtausends aus Asien eingewanderte Schmetterling legt im April und im Juli seine Eier im Buchsbaum ab. Vielleicht fällt Ihnen ein braun-weißliches Exemplar auf. Die geschlüpften Larven sind grün, leicht gemustert und werden bis zu 5 cm lang. Schauen Sie gezielt auch ins Innere des Buchsbaumes nach.
Buchs zurückschneiden
Schneiden Sie stark befallene Buchsbäume sofort kräftig zurück. Sie verkraften locker einen Rückschnitt auf die Hälfte, sowohl in die Höher als auch Breite. Sie treiben auch aus Altholz zuverlässig aus. Sammeln Sie das Schnittgut in einen Plastiksack ein und entsorgen Sie es in den Restmüll.
Düngen Sie den zurückgeschnittenen Buchs anschließend mit Hornmehl. Seine schnell verfügbaren Nährstoffe unterstützen den Neuaustrieb.
Raupen aus dem Buchs entfernen
Wenn Sie einmal wissen, wie die Raupen des Buchsbaumzünslers ausschauen und Sie auf der Suche nach ihnen Ihren Blick schärfen, werden Sie immer mehr Exemplare aufspüren können. Sammeln Sie sie ein. Wie weit Sie die Raupen fortringen, bleibt Ihnen überlassen. Auf alle Fälle dürfen Sie nicht mehr frei im Garten herumkriechen. Statt mühsam Raupe für Raupe zu suchen und einzusammeln, können Sie sie auch wie folgt aus dem Buchs holen:
- rund um den Buchs eine Plane/Folie auslegen
- an den Seiten mit Steinen beschweren
- Raupen mit einem Hochdruckreiniger von den Zweigen spülen
- oder mit Laubbläser von den Trieben blasen
- ruhig eine kräftige Einstellung wählen
- Raupen zeitnah von der Folie einsammeln und fortbringen
Bei dieser Prozedur wird der Buchsbaum sicher ein paar Blättchen verlieren, dafür aber sein gesundes Leben zurückgewinnen. Gesundet kann er den Laubverlust schnell kompensieren.
Mittel gegen Raupen
Im Handel erhältliche Präparate auf Basis von Neemöl töten einen Großteil der Raupen ab. Sprühen Sie sie stark verdünnt, so, dass auch das Innere des Gehölzes erreicht wird. Die Anwendung sollte mehrfach wiederholt werden. Zunehmend scheint sich das Bestreuen mit Algenkalkpulver als ein möglicher Bekämpfungsweg abzuzeichnen.
Ein sehr starker Befall kann auch mit einem chemischen Präparat bekämpft werden. Allerdings nur als letzte Alternative, denn der Buchs reagiert auf Chemie sehr empfindlich.
Beugen Sie im Frühjahr vor, indem Sie Ihren Buchs mit einem engmaschigen Netz abdecken. Dadurch erschweren Sie es den Schmetterlingen, ihre Eier abzulegen.
