Das Schönste am Flieder sind natürlich die herrlich duftenden Blüten, umso ärgerlicher ist es, wenn der Flieder ohne Blüten bleibt. Das Ausbleiben der Blüten kann verschiedene Ursachen haben. Das geht vom falschen Standort bis hin zu Fehlern beim Rückschnitt.
Ungünstige Standortbedingungen
Der Flieder ist ein Sonnenanbeter, zu viel Schatten sogar schon Halbschatten bestraft er mit Blütenfaulheit. Zudem schränkt er sein Wachstum ein und die Krone wird lichter. Überprüfen Sie in diesem Fall unbedingt den Standort und setzen Sie ihn, wenn nötig um.
Das Gewächs kommt sogar mit trockener Hitze besser zurecht als mit zu wenig Sonne. Bei der Wahl des neuen Fliederplatzes in Ihrem Garten sollten Sie auch darauf achten, dass dieser windgeschützt ist. Den passenden Artikel zum richtigen Standort des Flieders finden Sie hier.
Unzureichender Boden und falsche Pflege
Nicht nur der Standort auch die Bodenbeschaffung wirkt sich auf den Blütenstand des Flieders aus. Vor allem wegen der weitreichenden Wurzeln sollten Sie den Boden hin und wieder auflockern. Folgende Eigenschaften sollte das benötigte Substrat aufweisen:
- kalkreich (besonders im Frühling),
- nährstoffreich,
- durchlässig und
- leicht feucht.
Besonders ungünstig wirken sich zu viel Feuchtigkeit und Staunässe aus, damit kommt der Flieder weniger gut klar, als mit Trockenheit. Bilden sich keinen neuen Blüten und werden die neuen Blütenansätze abgeworfen, kann Wurzelfäule dahinterstecken. Nähere Informationen dazu und auch zu anderen Fliederkrankheiten finden Sie hier.
Im Falle einer Nährstoffarmut des Bodens, die meist nur zur Blütenträgheit und nicht zum Komplettausfall führt, kann mit einer entsprechenden Düngung nachgeholfen werden. Diese findet im Frühjahr vor der Blüte statt und enthält optimalerweise Phosphor. Nach der Blüte erfolgt noch mal eine Minimaldüngung. Auch Komposterde oder ein organischer Volldünger sind möglich, wichtig ist es, auf die empfohlene Konzentration zu achten. Anderenfalls wächst der Flieder zwar schnell, bildet aber keine Blüten aus.
Rückschnittfehler
Ein zu starker Rückschnitt kann zum Ausbleiben der Blüte führen. Auch auf eine Verletzung der Astringe folgt Blütenkahlheit. Der Flieder darf nur leicht verschnitten werden. In erster Linie werden die vertrockneten Blüten direkt am Ansatz abgeschnitten und Äste entfernt, die das Wachstum verhindern, den Lichtdurchlass blockieren oder dürr und kahl sind.
In der Blütezeit sollte der Flieder gar nicht geschnitten werden, das gilt vor allem für junge Sträucher. Im besten Fall erkennen Ihre Gartenbesucher den Rückschnitt überhaupt nicht. Ist das der Fall, haben Sie das richtige Maß getroffen. Näheres zum Schneiden von Flieder finden Sie hier.
Flieder ohne Blüten: weitere Tatsachen
Zunächst einmal ist es wichtig zu wissen, dass ein junger Flieder eine gewisse Zeit benötigt, um seine erste Blütezeit zu erfahren. Auch wenn der Strauch schon älter ist, aber gerade erst von Ihnen eingepflanzt wurde, sollten Sie ihm etwas Zeit geben. Eine Zeitspanne von bis zu drei Jahren ist noch nicht besorgniserregend.
Bei den Edelfliedersorten haben Sie wesentlich bessere Chancen, dass Ihr Fliederstrauß eher blühen wird. Sehen Sie allerdings, egal bei welcher Sorte, nach drei Jahren immer noch keine Blüte und stimmen die sonstigen Bedingungen auch, sollten Sie darüber nachdenken, den Strauß auszutauschen.