Der Frauenmantel ist ein Kraut, welches als besonders pflegeleichtes und sehr anspruchsloses Gewächs bekannt ist. Neben seines einfachen Charakters ist aber auch die enorme Heilkraft des Rosengewächses ein Grund, weshalb der Frauenmantel in deutschen Gärten viel zu sehen ist.
Schutz für die Damenwelt: Woher stammt die Bezeichnung „Frauenmantel“?
Für das weibliche Geschlecht ist der Frauenmantel ein wahres Naturgeschenk: Das Kraut kann dank seines Pflanzenhormons bei zahlreichen, femininen Beschwerden eingesetzt werden. Da das Hormon dem weiblichen Progesteron in seiner chemischen Zusammensetzung stark ähnelt, kann der Frauenmantel so bei Menstruationsschmerzen, zu starken Blutungen und Beschwerden während der Wechseljahre Verwendung finden.
Im Zuge der Wissenschaften des Mittelalters wurde der Heilpflanze der Beiname „Alchemistenkraut“ zu eigen, aus welchem sich später die botanische Bezeichung ‚Alchemilla‘ ableitete. Im Rahmen dessen verzückte die damaligen Wissenschaftler vor allem der allmorgendliche Tau auf den Blättern des Frauenmantels, welcher als natürliches Destillat akribisch gesammelt wurde.
Übrigens: Neben „Frauenmantel“ und „Alchemistenkraut“ trägt das Rosengewächs auch die Bezeichnungen „Silbermantel“, „Mutterkraut“, „Allerfrauenheil“ oder „Liebfrauenmantel“.
Steckbrief zum Frauenmantel: Das Wichtigste auf einen Blick
- Gattung & Pflanzenfamilie: Familie der Rosengewächse, botan. Gattung der ‚Alchemilla‘
- Ursprung: Überwiegend beheimatet in Osteuropa und in Teilen Asiens
- Winterhärte: frostfest, ausschließlich winterharte Arten bekannt
- Wuchs: aufrecht, niedrige Wuchshöhe, krautig
- Laub: rundlich bis nierenförmiges Blattwerk, gelappte Blattstrukturen
- Blütezeit: von Juni bis Juli (Nachblüte bis Mitte September)
- Blüte: in Rispen, gelbgrüne Miniblüten
- Früchte: Einsamer, in Nüsschen
- Standort: (voll-)sonnig bis (halb-)schattig
- Boden: mäßig nährstoffreich, lehmig, tonig oder kalkig
- Vermehrung: über Teilung und Aussaat möglich (keine Ableger)
- Verwendung: Zierpflanze, Heilpflanze, Küchenkraut, Einfassungen von Beeten, Arrangements etc.
Powerkraut „Frauenmantel“: Verwendung als Heilpflanze
Das Rosengewächs ist neben seinen Einsatzbereichen als Zierpflanze und Dekorationselement auch als Heil- und Küchenkraut sehr beliebt. Seine Blätter und Blüten finden sowohl in Teemischungen als auch in Salben, Cremes und sogar Mundspülungen Anwendung.
Innerlich und äußerlich anwendbar wirkt der Frauenmantel dabei unter anderem:
- blutreinigend
- durchblutungsfördernd
- entzündungshemmend
- schmerzstillend
- krampflösend
- beruhigend
- antibakteriell
- verdauungsfördernd
Für diese Anwendungsbereiche können zum einen die Blätter, zum anderen auch die Blüten für die unterschiedlichsten Heilzwecke (z.B. Magenbeschwerden, Wundheilung oder Migräne) eingesetzt werden. Die essbaren Pflanzenteile sollten dabei zu Beginn der Blütezeit geerntet werden.