Der Frauenmantel gehört zu einer der pflegeleichtesten und robustesten Stauden überhaupt. Die Heilpflanze wächst hingegen sehr rasant und benötigt – trotz hoher Anspruchslosigkeit – einen regelmäßigen Rückschnitt, um in ihrem Wuchs eingedämmt werden zu können. Der folgende Ratgeber zeigt Ihnen daher, wie Sie Ihr Frauenmantel-Exemplar fachgerecht zurückschneiden.
1. Rückschnittsmaßnahme: Frauenmantel ernten
Wenn Sie die bekannten Heilkräfte und -wirkungen des Frauenmantels nutzen möchten, sollten Sie das Rosengewächs rechtzeitig ernten. Mit dem Einsetzen der Blütezeit beginnt gleichzeitig die Erntezeit: In dieser Phase können Sie sowohl die Blüten als auch Blätter und Stängel der Pflanze abschneiden und für die Weiterverarbeitung verwenden.
Nach der Ernte sollten Sie das frische Kraut trocknen, damit es so haltbar gemacht wird. Beachten Sie dabei allerdings, das Frauenmantelkraut weder zu großer Hitze noch direktem Sonnenlicht auszusetzen. Denn sonst würden sich die Pflanzenteile braun verfärben und die Heilpflanze seine Wirkstoffe verlieren.
Ernte-Schnitt: Abgeschnittene Pflanzenteile weiterverwenden
Mit dem getrockneten Kraut des Frauenmantels können Sie einiges anstellen: Die trockenen Teile der Heilpflanze eignen sich beispielsweise zum Zubereiten von Tees oder Smoothies, für das Anmischen von Salben, Tinkturen und Seren oder für Umschläge und Mundspülungen.
Dem Frauenmantel werden unter anderem folgende Wirkungen auf den menschlichen Organismus nachgesagt:
- entkrampfend auf die Gebärmutter (z.B. während Periodenschmerzen)
- positive Wirkung auf prämenstruelle Stimmungsschwankungen
- förderlich für die Fruchtbarkeit beim Kinderwunsch
- förderlich für den Milchfluss während der Stillzeit
- beruhigend und entzündungshemmend
- adstringierend
- schmerzstillend
- durchblutungsfördernd
- blutreinigend
2. Rückschnitssmaßnahme: Winterschnitt
Ein anderer Rückschnitt sollte jedes Jahr vor dem Einbruch der Winterzeit durchgeführt werden. Beim sogenannten „Winterschnitt“ wird der Frauenmantel einem radikalen Rückschnitt unterzogen: Sie solllten im Herbst (zwischen Mitte September und Ende Oktober) die langen und verwelkten Blütenstände der Pflanze möglichst bodennah abschneiden.
Während dieser Pflegemaßnahme sollten Sie zudem zusätzlich das alte Laub entfernen. Dabei sollten Sie allerdings eine kleine Blätterschicht an der Pflanze belassen. Denn diese kann während der kalten Jahreszeit als ein natürlicher Frostschutz dienen. Ist der Winter dann vorbei, können Sie im Frühjahr Ihre Pflege mit einem Säuberungsschnitt fortsetzen.
Experten-Tipp: Den Frauenmantel sollten Sie aussäubern, bevor die Pflanze beginnt, neu auszutreiben.
3. Rückschnittsmaßnahme: Verlängern der Blütezeit
Ein weiterer Grund für einen Rückschnitt des Frauenmantel ist, seine Blütezeit in die Länge zu ziehen. Denn für gewöhnlich blüht das Gewächs lediglich ab Juni für einige Wochen. Schneiden Sie allerdings alle verwelkten und alten Blütenstände nach der ersten Blütephase ab, bilden sich einige Zeit später neue Ansätze heraus.
Die erneute Blüte zeigt sich in der Regel ab August und kann bis September andauern. Dieser Rückschnitt hat zudem den zusätzlichen Effekt, dass die Selbstaussaat des Frauenmantels verhindert werden kann. Zudem verliert die Heilpflanze nicht zu viel Energie durch das Ausbilden der Samenstände. Das Ergebnis: Das Rosengewächs bewahrt vorallem an seinem Blattwerk sein vitales Aussehen.