Der Anbau von Grünkohl (Brassica oleracea var. sabellica) lohnt sich. Er schmeckt nicht nur besonders gut, sondern ist auch eine Hochburg an wertvollen Vitaminen und Nährstoffen. Bei uns hat er sich in den letzten Jahren zum Superfood etabliert. Erfahren Sie hier, was es beim Anbau alles zu beachten gibt.
Grünkohl Aussaat
Das robuste Kohlgemüse stammt ursprünglich aus Griechenland. Eine besonders starke Kultivierung weist sie in Norddeutschland und Skandinavien auf. Nach der Ernte kann es roh als Salat oder im Smoothie oder gekocht, gegart oder gebraten verzehrt werden. Ausgesät wird der Grünkohl recht spät, was logisch, da er ja eine Winterkohl ist. Im Mai bis Juni können Sie kleine Pflänzchen auf der Fensterbank oder im Gewächshaus vorziehen. Natürlich können Sie sich auch einfach ein paar Jungpflanzen im Fachhandel kaufen.
Ab Mai bis Juni dürfen die vorgezogenen oder gekauften Jungpflanzen dann ins Freiland ausgesetzt werden. Achten Sie hierbei unbedingt auf einen ausreichenden Abstand der einzelnen Pflanzen untereinander. Dieser sollte mindestens 40 x 50 cm betragen. Pflanzen Sie den Grünkohl zu eng, behindern sich die einzelnen Pflanzen gegenseitig im Wachstum und konkurrieren um die Nährstoffe.
Auch wenn die Jungpflanzen eine eher zierliche Erscheinung sind, werden sie mit der Zeit sehr ausladend und üppig. Setzen Sie die Jungpflanzen an einen sonnigen bis halbschattigen Standort mit nährstoff- und humusreichen Boden. Voraussetzung ist natürlich das benachbarte Pflanzen dieselben Ansprüche habe. Für eine Mischkultur eignen sich folgende Gewächse:
- Kartoffeln,
- Spinat,
- Erbsen,
- Lauch,
- Salat,
- Sellerie (durch den eigenwilligen und intensiven Geruch, werden Schädlinge abgehalten, der Anbau ist also empfehlenswert),
- Tomaten (hier gilt dasselbe, wie beim Sellerie),
- andere Kohlsorten oder
- Kräuter, wie Kümmel, Kamille oder Koriander (Kräuter können das Aroma des Grünkohls verbessern).
Grünkohl pflanzen – Pflanzzeitpunkt, Frost und wichtige Hinweise
Grünkohl ist das ultimative Wintergemüse, denn Frost und Schnee können ihm nichts anhaben. Im Gegenteil: Frost ist sogar wichtig für das Kohlgewächs, denn dadurch verlangsamt sich sein Stoffwechsel. Das hat zur Folge, dass der Kohl die Stärkeproduktion herunterschraubt, diese ist für die Bitterstoffe verantwortlich. Stattdessen wird die Glukoseproduktion angekurbelt, der Grünkohl wird also süßer. Erst nach einer oder mehreren Frostperioden ist das Gemüse dann weniger bitter, dafür aber schön mild.
So ist das Kohlgemüse ideal zur Spät- beziehungsweise Folgesaat geeignet. Nach dem Sie die ersten Ernten schon eingefahren haben, können Sie den Grünkohl von Ende Juni bis Anfang August aussäen. Beachten Sie dabei aber unbedingt den enormen Nährstoffbedarf des Grünkohls. An einen von anderen Pflanzen ausgelaugten Boden, wird der Kohl nicht gedeihen können. Hier kann aber eine Düngung Abhilfe schaffen. Direkt bei der Pflanzung sollten Sie eine ordentliche Ladung Kompost beifügen und mit organischem Dünger arbeiten.
Im Falle eines sehr armen Bodens, können Sie noch Hornspäne oder Mist einarbeiten. Bei Mist und anderen geruchsintensiven Düngern sollten Sie aber vorsichtig sein. Diese können sich auf den Geschmack des Grünkohls auswirken. Seien Sie hier also lieber etwas sparsamer. Verwenden Sie bitte auch keinen rohen beziehungsweise frischen Mist, sondern nur verrotteten. Ideal sind lockere und durchlässige Lehmböden, also lockern Sie die Erde vor der Einpflanzung gründlich auf.
Lehmböden sind gut, weil sich diese nicht zu schnell aufwärmen und die Feuchtigkeit gut speichern können. Was Grünkohl gar nicht mag, ist Staunässe. Sie müssen ihn also nur bedingt gießen. Direkt nach der Pflanzung sollte der Boden aber durchgängig feucht sein. Insgesamt gilt der Grünkohl als ein sehr pflegeleichtes Gewächs, welches mit wenig Mühe einen guten Ertrag erbringen kann. Er ist also ein ideales Gewächs, welche unerfahrene Gärtner anbauen können.
Weitere wichtige Tipps zum Anbau
Wenn Sie Ihren Grünkohl als Jungpflanzen in den Garten setzen, empfiehlt sich die Installierung eines Gartennetzes, damit die Pflanzen vor den sogenannten Kohlweißlingen geschützt sind. Der Befall mit diesem Schädling ist nicht zu unterschätzen, deshalb ist vorbeugen hier wichtig und in jedem Fall besser als Nachsorge. Ebenfalls empfehlenswert ist ein Schutz vor Läusen, das erreichen Sie mit Urgesteinsmehl oder Holzasche.
Bei der Ernte gibt es eine Vorgehensweise, die sie sehr lange etwas von der Kohlpflanze haben lassen wird. Zu Beginn der Erntezeit können Sie nur die grünen Blätter ernten und das Herz stehen lassen. Der Grünkohl bildet dann immer wieder neue Blätter aus, bis er sein Wachstum irgendwann einstellt. So müssen Sie den kompletten Kohl auch nicht lagern, sondern können die moderaten Mengen sofort zubereiten. Am Ende können Sie dann auch noch das Kohlherz ernten.
Wenn die Erntezeit vorüber ist, sollten Sie den Stamm der Kohlpflanze einfach stehen lassen. Es ist gut möglich, dass sich daraus im nächsten Frühjahr neue Sprossen bilden und der Grünkohl erneut austreibt. Grünkohl zählt zu den mehrjährigen Gewächsen. Die Kohlsorte ist aufgrund ihres hohen Vitamin C Gehaltes sehr gesund. Es weist hier die höchste Menge, die ein Gemüse enthalten kann.