Gundermann – Steckbrief einer Heil- und Würzpflanze

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Gundermann wächst fast überall in der Natur.

Gundermann wächst überall in der heimischen Natur, manchmal auch im Garten. Er gehört zu einer Handvoll Wildpflanzen, die jeder kennen sollte. Während er in voller Blüte steht, wird er gesammelt und vielseitig als Würz- und Heilpflanze verwendet. Neugierig geworden?

Fakten im Überblick

  • Wissenschaftlicher Name: Glechoma hederacea
  • Familie: Lippenblütler (Lamiaceae)
  • Weitere Namen: Gundelrebe, Kriechender Efeu, Erdefeu, Huder, Gundelreif
  • Ursprüngliches Verbreitungsgebiet: Europa, West- und Nordasien
  • Blätter: grün oder panaschiert; rundlich-herzförmig, meist mit abgerundeter Spitze und grob gekerbtem Blattrand
  • Blüten: typische Lippenblüten, blau-violett, bis 2,5 cm lang
  • Blütezeit: Hauptblütezeit April bis Mai, Nebenblütezeit: März und Juni bis Juli
  • Sammelzeit: April bis August
  • Frucht: Klausenfrucht mit vier Teilfrüchten
  • Vermehrung: über lange Ausläufer und Samen
  • Winterhärte: winterhart, immergrün
  • Giftigkeit: für Menschen nicht giftig; für manche nagende Haustiere giftig
  • Verwendung in der Küche: für Wildkräutersalate, für Eierspeisen, Quark und Kräuterbutter, als Würze
  • Verwendung als Heilpflanze: hauptsächlich bei eitrigen Entzündungen, Ankurbelung von Stoffwechsel und Verdauung
  • Verwendung im Garten: blühender Bodendecker für schattige Ecken
  • Verwechslungsgefahr: mit Efeu, Günsel, Kleine Braunelle, Rote Taubnessel

Verbreitung hierzulande

Gundermann bevorzugt einen schweren und feuchten Boden mit reichlich Kalk. Diesen kann er an verschiedenen Standorten finden. Er wächst in bzw. auf:

  • Auenbüschen
  • Hecken
  • Waldsäumen
  • Wirtschaftswiesen
  • Rasen von Parks und Gärten
  • Wäldern mit feuchtem Boden

Gundermann kann sich auch von allein in einem Hausgarten ansiedeln oder wird gezielt angepflanzt. Wenn er sich dort ungestört ausbreiten darf, lässt er sich irgendwann nur schwer bekämpfen. Deswegen sollte er mit schweren Gehwegplatten „eingezäunt“ werden, da er diese nicht überwinden kann. Als sogenannte Zeigerpflanze, weist er auf stickstoffreiche Böden hin.

Typische Wuchsform und Erscheinungsbild

Der Gundermann bleibt eine niedrige Pflanze, obwohl sie bis zu 2 m lange Ausläufer bildet. Mit ihnen geht sie auf Flächeneroberung und lässt daraus etwa alle 10 cm einen aufrechten Blütenspross erwachsen. Die ausdauernde und winterharte Pflanze bildet so irgendwann einen ganzen „Gundermannteppich“. Das sind die sichtbaren Merkmale:

  • kreuzgegenständig angeordnete Blätter
  • sie sind herzförmig-rund, mit leicht wellig gesägtem Rand
  • je nach Lebensumgebung zwischen 1 und 20 cm lang
  • Blüten entspringen den Blattachseln
  • meist sind 2-5 Stück zusammen
  • sie haben die typische Lippeblütenform
  • Blütenfarbe: meist Blauviolett, selten Weiß oder Rosa

Verwendung von Gundermann

Blätter und Blüten des Gundermanns sind essbar. Während Blätter herb-würzig sind und nach Minze schmecken, sind die Blüten eher süßlich.

  • Blätter können roh in Wildsalaten gegessen werden
  • frisch und getrocknet dienen sie als Würze
  • Blüten sind hübsche, essbare Dekoration
  • Gundermann kann als Tee zubereitet werden

Wer sich für Gundermann als Heilkraut interessiert, wird in Fachliteratur viele Informationen über seine Verwendung finden. Denn nicht nur Hildegard von Bingen setzte dieses Kraut ein, auch die Wissenschaft hat einige Wirkungen in Studien bestätigt.

Tipps & Tricks

Sammeln Sie das Kraut nur auf „sauberen“ Flächen fernab stark befahrener Straßen. Achten Sie dabei auch, nicht zu einem Doppelgänger zu greifen.