Zaunwicke – Steckbrief einer interessanten Pflanze

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Die Zaunwicke wächst meist als Staude.

Die Zaunwicke ist eine eiweißreiche Futterpflanze. Der normale Gärtner zieht es vor, sich an ihren Blüten zu erfreuen. Um sie auch von „unechten“ Wicken wie der einjährigen Duftwicke abzugrenzen, wollen wir sie hier näher vorstellen.

Kurz und knapp

  • Botanischer Name: Vicia sepium
  • Familie: Hülsenfrüchtler (Fabaceae)
  • Lebensdauer: mehrjährige Staude
  • Höhe: niedrigliegend, aufsteigend oder kletternd; bis 50 cm
  • Winterhärte: ausgeprägt
  • Vermehrung: Samen
  • Giftigkeit: Samen sind schwach giftig
  • Hauptblütezeit: Mai bis August
  • Essbarkeit: junge Blätter, Triebspitzen und Blüten

Natürliches Verbreitungsgebiet

Die Zaunwicke ist in ganz Europa verbreitet, auch in ganz Deutschland. In manchen Gegenden kommt sie gehäuft vor. In der Freien Natur finden Sie sie:

  • in lichten Laubwäldern
  • an Wald- und Wegrändern
  • auf Fettwiesen
  • in Nähe von Gebüschen und Hecken

Die Zaunwicke liebt stickstoffreiche Böden und gedeiht auch in Höhenlagen von bis zu 2.100 m.

Optische Merkmale

Die Zaunwicke besitzt eine lange, dünne Grundachse, die mehrere rötliche Bodenausläufer austreiben kann. Der etwa 30 cm lange Stängel hält sich aufrecht, klettert aber sofort, wenn sich eine Rankgelegenheit bietet. Der Pflanzenfreund erkennt die Zaunwicke an ihren Blüten, Blättern und samenbesetzten Hülsen:

  • Laubblätter sind 5-10 cm lang
  • bestehen aus je 4-8 Paar Fiederblättchen
  • Blüten sind typische Schmetterlingsblüten
  • in den Farben Rotviolett bis Trübblau
  • seltener weiß oder gelblich
  • 2-5 Einzelblüten erscheinen pro Blattachsel
  • Schoten sind 2,5 bis 3 cm lang, 5-8 mm breit
  • im Frühstadium behaart, später kahl
  • zur Reifezeit glänzend schwarz gefärbt
  • die 3-6 Samen (pro Hülse) sind 3 bis 4 mm groß
  • gelb, rötlich oder grünbraun gefärbt, dunkel gefleckt

Zaunwicke im Hausgarten

An sonnigen, warmen und windgeschützten Plätzen kann die Zaunwinde auch einen Hausgarten begrünen. Entweder sie siedelt sich selbst an oder wird gezielt gepflanzt. Mit folgender Pflege halten Sie die Kletterpflanzen vital und blühfreudig:

  • regelmäßig und ausgiebig gießen
  • von Mai bis September alle zwei Wochen mit Kompost düngen
  • verblühte Blüten ausputzen
  • bei Bedarf in Form schneiden
Tipps & Tricks

Entfernen Sie rechtzeitig alle verblühten Ranken bzw. Blüten, damit sich die Zaunwicke nicht wie ein Unkraut unkontrolliert ausbreiten kann.

Nutzung der Zaunwicke

Die Zaunwicke ist eiweißreich und deswegen als Futterpflanze beliebt. Ihre Blüten liefern Nektar für Hummeln. Doch diese essbare Pflanze kann auch den Speiseplan der Menschen bereichern. Junge Blätter und Triebspitzen sind im Frühjahr zart und aromatisch, begeistern mit erbsenähnlichem Geschmack. Die Blüten können während der gesamten Blütezeit als dekorative Salatzutat gepflückt werden. Sie haben zusätzlich eine süße Aromanote.

Hinweis:
Nach Überlieferungen unserer Vorfahren soll der Verzehr von Trieben und Blüten der Zaunwinde Mut und Stärke verleihen.