Der Kerbel ist ein Küchenkraut für ungeduldige Gärtner, die schnell etwas ernten wollen. Natürlich auch für alle anderen Gärtner. Von der Aussaat bis zur Ernte vergehen nämlich nur Wochen. Wer den Anbau optimal betreibt, kann sogar von Frühjahr bis zum ersten Frost frische Triebe nutzen.
Standort und Boden richtig wählen
Ist der Standort ungeeignet, wächst Kerbel nicht oder nur sehr schlecht. Bei zu viel direkter Sonne, beginnt die Blütezeit viel zu früh und macht ihn als Küchenkraut unbrauchbar. Achten Sie daher auf folgende Wachstumsbedingungen:
- halbschattiger Platz, gern warm
- durchlässige, tief aufgelockerte Erde
- ggf. mit Sandzugabe optimiert
- viele Nährstoffe
- z. B aus reifem Kompost
Kerbel kann auch durchgehend im Topf stehen. Die Angaben zu Standort und Boden gelten auch in diesem Fall.
Zeitfenster für die Aussaat
Kerbel ist einjährig und wird jedes Jahr neu eingesät. Da die Pflanze keinen strengen Frost verträgt, wird sie in milden Regionen ab Ende März, ansonsten ab Mitte Mai direkt ins Beet ausgesät. Es ist zwar möglich, Kerbel im Haus vorzuziehen, doch nicht empfehlenswert. Das Kraut verträgt keine Umpflanzung und geht nach dem Umsetzen oftmals ein. Deswegen auch Vorsicht mit im Handel angebotenen Pflanzen. Sie sollten besser weiter im Topf kultiviert werden.
Säen Sie Kerbel bis Oktober mehrmals aus, jeweils um 2-3 Wochen versetzt. Dann können Sie bis zum Herbst lückenlos ernten. Samen gibt es im Handel zu kaufen. Als Lichtkeimer müssen sie nach dem Ausstreuen nur noch angedrückt werden.
Kerbel eignet sich nicht für Mischkulturen, da er am liebsten allein wächst. Doch eine Ausnahme gibt es: Salat! Mit seinem intensiven Duft vertreibt er Schnecken, die es regelmäßig auf Salatblätter abgesehen haben. Was will man mehr!?
Pflege
Die Pflege muss fortlaufend für mäßig feuchte Erde sorgen und hin und wieder ein paar Nährstoffe nachliefern. Am besten ist eine organische Düngung mit Kompost, damit keine Chemie in den Kochtopf kommt.
Ernte und Verwendung
Ernten Sie ganze Triebe frisch und möglichst unmittelbar vor der Nutzung. Kerbel passt gut zu
Suppen und Eintöpfen, Dressings, Fischspeisen, Braten und Eieromeletts.
Große Mengen, die nicht zeitnah verbraucht werden können, dürfen bedenkenlos eingefroren werden. Das Kraut bleibt bis zu 12 Monate aromatisch und essbar. Vor dem Einfrieren reinigen Sie das Erntegut unter fließendem Wasser und hacken es klein.
Hinweis:
Kerbel ist nicht mit Koriander und Petersilie zu verwechseln! Alle drei Kräuterarten sehen ähnlich aus, schmecken aber sehr unterschiedlich.