Beide Kräuter beginnen mit dem Buchstaben K. Ist das etwa ein versteckter Hinweis auf noch mehr Gemeinsamkeiten? Laien, die Kerbel und Koriander nur oberflächlich kennen, würden die Frage bejahen. Ganz falsch liegen sie nicht, doch die Unterschiede überwiegen bei weitem.
Der erste Schritt: Blättervergleich
Bereits bei Kerbel und Petersilie, die auch häufig verwechselt werden, zeigt ein Blättervergleich, um welches Kraut es sich handelt. Nebeneinander gestellt unterscheiden sich auch die Blätter von Kerbel und Koriander deutlich. Während Kerbel gefiederte Blätter hat, ähnlich wie Farnwedeln, sind sie beim Koriander dreilappig. Der mehrfach eingekerbte Rand ist bei ihm sanft abgerundet, bei Kerbel dagegen sind deutliche Spitzen sichtbar.
Blüten und Samen
Wenn Sie Kerbel frühzeitig säen, wird er bereits ab Juni erblühen. Auch der Koriander öffnet seine Blüten zwischen Juni und August. Während der sich überschneidenden Blütezeit schaut es so aus, als hätten sie bei der Gestaltung ihrer Blüten voneinander gespickt. Beide bilden Doldenblüten im strahlenden Weiß. Die Samen, die sich daraus entwickeln, sind wiederum nicht zu verwechseln.
- Kerbelsamen sind länglich, schmal und schwarz
- sie sind Lichtkeimer
- spielen für die Ernährung keine Rolle
- Koriandersamen sind kugelrund und hellbraun
- sie sind Dunkelkeimer
- sind ein gefragtes Gewürz
Geschmackliche Gegensätze
Beide Kräuter schmecken wie sie riechen. Da beide sehr unterschiedlich riechen, schmecken sie auch sehr unterschiedlich. Kerbel nach Fenchel und Anis, Koriander nach Moschus und Zitrone. Welcher Geschmack der bessere ist? Die Antwort darauf muss jeder für sich finden. Der Korianderwird von vielen Menschen als abstoßend empfunden, sein Aroma als seifig beschrieben. Andere wiederum lieben ihn.
Verwendung in der Küche
In Asien ist Koriander eine wichtige Kochzutat. Auch hierzulande werden frisches Blattgrün und Samen vornehmlich für Asia-Speisen genutzt, für Suppen, Soßen, Gemüse- und Reisgerichte. Vom Kerbel werden nur die grünen Blätter verwendet. Sie verfeinern Soßen, Eintöpfe, Suppen, Eierspeisen, Gemüse- und Fleischgerichte.
Der Anbau von Kerbel an einem passenden Standort kann seinem Besitzer große Erntemengen bescheren. Zum Glück lässt er sich, aber auch Koriander, gut einfrieren. Beide Kräuter verlieren ihre Aromen, wenn sie getrocknet werden.