Vom Geschmack erinnern Kräuterseitlinge stark an Steinpilze. Anders als diese lassen sich Kräuterseitlinge jedoch auf Stroh kultivieren. Wenn Sie nach der Ernte eine Weile im Kühlschrank gelagert wurden ist wichtig, sie auf Schimmel hin zu untersuchen.
Schimmel oder nur Myzel?
Bei frisch gepflückten Kräuterseitlingen zeigt sich häufig nach wenigen Stunden eine weiße, spinnwebartig feine Struktur. Bei dieser handelt es sich um so genanntes Myzel. Dieses stellt keinen Schimmel dar. Vielmehr ist notwendig, dass Pilze Myzel entwickeln, da dieses die unterirdische Struktur zur Vermehrung von Pilzen ausbildet. Das Myzel kann daher bei Verwendung der Pilze problemlos entfernt werden, sofern diese noch gut aussehen und riechen.
Schimmel erkennen
Anders verhält es sich dann, wenn die auf dem Kräuterseitling entstehenden Strukturen keine weiße, sondern eine dunklere Färbung haben. In diesen Fällen liegt der Verdacht äußerst nahe, dass es sich bei diesen Stellen um Schimmel handelt. In späteren Stadien werden diese Stellen meist schwarz und riechen zunehmend unangenehm. Vor dem Trocknen oder Einfrieren sollten die betroffenen Teile der Pilze in jedem Fall herausgeschnitten werden. Gleiches gilt selbstverständlich auch dann, wenn die Kräuterseitlinge unmittelbar verzehrt werden sollen.
Kühl lagern
Um Schimmelbildung nach der Ernte vorzubeugen ist es ratsam, Kräuterseitlinge unmittelbar nach dem Pflücken zu putzen und anschließend in ein feuchtes Küchenhandtuch einzuschlagen. So eingepackt sind Kräuterseitlinge im Kühlschrank bis zu zehn Tage lang haltbar. Ist absehbar, dass ein Verzehr in diesem Zeitraum nicht erfolgen wird, sollten diese getrocknet, eingefroren oder in Essig mit Kräutern eingelegt werden, um dauerhaft gelagert werden zu können. Außerdem ist eine genauere Untersuchung der Pilze angezeigt, wenn diese mehr als eine Woche im Kühlschrank verbracht haben.
Anzeichen erkennen
Nicht immer ist Schimmel bei Kräuterseitlingen offensichtlich. Eine schwarze Verfärbung tritt erst im Endstadium auf. Entsprechend sollten Sie Pilze unmittelbar vor dem Verzehr genauer überprüfen. Dies gilt insbesondere dann, wenn Sie diese nicht erhitzter Form verarbeiten, sondern roh in einen Salat geben. Folgende Kriterien sind dabei zu beachten:
- Ist das Aussehen noch frisch und zeigen sich noch keine fauligen oder schmierigen Stellen?
- Riecht der Pilz auch dann noch angenehm, wenn Sie diesen direkt vor die Nase halten?
- Sind Hut und Stiel elastisch und weisen diese eine gesunde Farbe auf?
- Ist die Färbung des Pilzes als Ganzes einheitlich?
Sofern Sie Bedenken haben können Sie den jeweiligen Pilz vollständig halbieren, um diesen ggf. genauer untersuchen zu können. Im Zweifel sollten Sie von einem Verzehr immer Abstand nehmen.