Gleich vorneweg die Entwarnung: Wer beim Züchten von Kresse alles richtig macht, muss kaum Schimmel fürchten. Doch nicht immer liegt der Auslöser für Schimmelbildung offenkundig auf der Hand. Wir klären auf und verraten, dass nicht alles, was nach Schimmel ausschaut, auch Schimmel sein muss!
Die „Schimmelprüfung“ bei Kresse
Zeigen Kressesprosen einen weißen Belag, wird sofort Schimmel vermutet. Doch dafür kann es auch eine harmlose Erklärung geben. So treibt Kresse sehr feine Wurzeln aus und bildet damit ein dichtes Geflecht. Dieses schaut auf den ersten Blick wie Schimmel aus. Das schließt natürlich nicht aus, dass sich tatsächlich Schimmel dazugesellt hat. Die Nase muss ran, um den entscheidenden Hinweis zu geben.
- muffiger, unangenehmer Geruch deutet auch Schimmel hin
- einwandfreie Kresse riecht würzig-scharf
Schimmelige Kresse sofort entsorgen!
Hat die Geruchsprobe zweifelsfrei Schimmelbelastung angezeigt, dürfen Sie die Kresse nicht mehr ernten. Sind Sie sich nicht wirklich sicher, ob schimmelbelastet oder nicht, gehen Sie besser auf Nummer sicher, essen Sie die Kressesprossen nicht! Entsorgen Sie die komplette befallene Kresse samt Erde in den Müll oder Biotonne. Die oberste Erdschicht auszutauschen ist ein Rat, der lieber nicht befolgt werden sollte. Schimmelsporen sind so fein, dass es schwer bis unmöglich ist, wirklich alle zu beseitigen. Außerdem durchziehen sie oftmals auch tiefere Erdschichten, was für das bloße Auge nicht erkennbar ist.
Verseuchte Erde als Auslöser für Schimmelbefall?
Ein Hauptgrund für schimmelnde Kresse ist in der Erde selbst zu suchen, in der sie gesät wurde. Alte, ausgelaugte Erde oder Erde aus herumgestandenen, offenen Verpackungen können Schimmelsporen enthalten. Zudem ist nicht jede frisch gekaufte Erde garantiert schimmelfrei. Experten raten dazu, von Billigangeboten die Finger zu lassen. Es ist aber auch möglich, Erde vor dem Säen zu sterilisieren. Beispielsweise bei sehr hohen Temperaturen im Backofen oder in der Mikrowelle.
Statt Erde verwenden Sie Materialien als Keimunterlage, die meist keine Schimmelsporenbelastung aufweisen. Zum Beispiel Küchenkrepp, Papiertaschentücher oder Watte.
Staunässe als Schimmelgrund
Kresse muss gleichmäßig feucht bleiben. Doch den Bedarf tropfgenau zu treffen, ist nicht einfach. Vielleicht ist dem Besitzer auch nicht bewusst, dass Kressesprossen in Staunässe schnell schimmeln können. Gießen Sie so, dass es zu keinem Zeitpunkt zu Staunässe kommen kann. Folgende Tipps können dabei helfen:
- mit kleinen Wassermengen gießen, dafür öfter
- mit Sprühflasche befeuchten, statt unter Wasserhahn halten
- Keimschale leicht schräg stellen, damit zu viel Wasser abfließen kann
- oder im Topf mit Löchern säen und Übertopf verwenden
- einen sonnigen und luftigen Standort wählen
Schimmelgefahr auch im Kühlschrank
Das Aufbewahren bereits geernteter Kresse ist im Kühlschrank bis zu sieben Tage möglich. Dafür wird sie in ein Folienbeutel gegeben und damit ins Gemüsefach gelegt. Auch hier ist die Schimmelgefahr nicht gebannt, besonders wenn die Kresse zu feucht ist. Schnuppern Sie deswegen an ihr, bevor Sie sie verwenden wollen.