In Deutschland beheimatete Orchideen

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Gelber Frauenschuh ist in Deutschland beheimatet.

Die meisten der vielen tausend verschiedenen Orchideen-Arten kommt aus dem tropischen Regenwald. Doch auch in Europa und sogar in Deutschland gibt es einige Orchideen, welche hier in der freien Natur wachsen. Die häufigsten deutschen Orchideen stellen wir Ihnen hier etwas genauer vor.

Die besonderen Eigenschaften der heimischen Orchideen

Anders als die tropische und exotischen Exemplare sind die heimischen Orchideen deutlich robuster und widerstandsfähiger. Die meisten Arten sind problemlos winterhart und wachsen ganzjährig in der freien Natur.

Die bekanntesten heimischen Orchideenarten

Zu den bekanntesten heimischen Orchideenarten gehören insbesondere

  • das fleischfarbene Knabenkraut,
  • das Brand-Knabenkraut,
  • das Weiße Waldvöglein,
  • der Sommer-Drehwurz
  • und die Waldhyazinthe.

Die Gelbe Frauenschuh-Orchidee als besondere Orchidee

Unter allen in Deutschland wachsenden Orchideen-Arten ist die Gelbe Frauenschuh-Orchidee eine einzigartige Besonderheit. Die Orchidee mit dem Botanischen Namen Cypripedium calceolus ist die einzige Art der Gattung der Cypripedium, welche auf deutschem Boden in freier Wildbahn wächst und mit unserem Klima problemlos zurechtkommt.

Diese Orchidee wird nicht umsonst als die prächtigste wildwachsende Orchidee in ganz Europa bezeichnet. Sie wurde im Jahr 2010 auch zur Orchidee des Jahres ausgezeichnet. Die besonderen Merkmale und Eigenschaften des Gelben Frauenschuhs sind die folgenden:

  • Die Blüten weisen eine besondere Form auf, mit vier rotbraunen Perigonblättern, welche die gelbe Lippe ummanteln.
  • Der Gelbe Frauenschuh hat eine besonders lange Blütezeit. Die Blüten öffnen sich meist im Mai und zeigen sich über den gesamten Sommer.
  • Je älter die Orchidee wird, desto mehr Horste werden entwickelt, vereinzelt können so bis zu 40 Blütentriebe entstehen.

Der Gelbe Frauenschuh wächst überwiegend als Unterpflanzung von Laub- und Nadelbäumen oder an lichten Böschungen. Zur Sicherung ihres Bestandes und ihrer Vermehrung lockt die Orchidee Bienen und andere Insekten mit ihren leuchtenden Blütenfarben in eine Art Kesselfalle. Von dort können sich die Insekten nur schwer wieder selbst befreien, wobei sie die an ihnen anhaftenden Pollen auf natürliche Weise zu benachbarten Orchideen bringen und diese dadurch bestäuben.

Wilde Orchideen stehen unter Naturschutz

Wie alle anderen wild wachsenden Orchideen stehen auch die deutschen Orchideen unter Naturschutz. Nicht nur das Ausgraben, sondern bereits das Pflücken oder Abschneiden der wilden Exemplare ist verboten und kann mit Geldbußen bestraft werden.