Neben Blatt- und Schildläusen werden Orchideen auch häufig von Wollläusen heimgesucht. Diese kleinen Schädlinge zeigen ihre Ankunft durch kleine weiße Wattebäusche auf den Pflanzenteilen der Orchidee. Eine Bekämpfung ist jedoch ebenso erfolgversprechend wie bei allen anderen Läuse-Arten auch.
Auffällige Symptome eines Wollläuse-Befalles
Ein Befall mit Wollläusen kann deutlich von anderen Läuse-Arten unterschieden werden. Die kleinen Schädlinge gehören zur Gruppe der Schildläuse und verstecken ihre Körper ebenfalls unter schützenden harten Panzern. Besonders auffällig sind jedoch die kleinen weißen Wattebäusche. Diese zeigen sich insbesondere auf den Blättern und Trieben der Orchidee.
Achten Sie zudem auf folgende weitere Symptome:
- verformte Blätter mit Bissrändern und Fraßspuren,
- im späteren Verlauf mit sichtbaren gelben oder braunen Verfärbungen auf den Blättern
- sowie erkennbare Verkrüppelungen und Deformationen von Trieben und Knospen.
Wollläuse wirksam bekämpfen
Bei der Bekämpfung von Wollläusen können Sie generell zu den selben Maßnahmen greifen, welche sich auch bei der Bekämpfung von Schildläusen bewährt haben. Isolieren Sie die befallene Orchidee, um ein Übergreifen der Läuse auf andere Pflanzen zu verhindern. Entfernen Sie sodann alle oberflächlich anhaftenden Parasiten durch eine Abbrausen mit lauwarmem Wasser.
Da die Wollläuse ebenso wie Schildläuse einen schützenden Panzer aufweisen, müssen Sie diesen zuerst auflösen. Hierfür eignet sich hochprozentiger Alkohol bzw. Spiritus, welchen Sie mithilfe von Wattestäbchen oder einem Tuch auf die befallenen Pflanzenteile auftragen. Anschließend erfolgt die weitere Behandlung mit natürlichen Bekämpfungsmitteln wie
- einer Schmierseifen-Lösung
- oder mithilfe von natürlichen Fressfeinden.
Schmierseifen-Lösung
Besonders bewährt im Kampf gegen Läuse hat sich eine selbst hergestellte Lösung aus einem Liter Wasser und etwa 15 ml Schmierseife bzw. flüssiger Kernseife sowie einem Spritzer Spiritus. Besprühen oder bepinseln Sie die befallenen Pflanzenteile je nach Stärke des Befalls mehrmals in Abständen von etwa zwei bis drei Tagen, bis alle Läuse entfernt wurden.
Natürliche Fressfeinde
Insbesondere bei einem besonders starken und hartnäckigen Befall können Sie auch auf natürliche Fressfeinde der Läuse zurückgreifen. Durch diese wird das vorhandene Schädlingsproblem auf ganz natürliche Weise von alleine geregelt. Vor allem diese im Fachhandel erhältlichen Tierchen bewähren sich im Kampf gegen Wollläuse:
- Schlupfwespen
- und Larven des Australischen Marienkäfers.
Der Einsatz von Schlupfwespen ist nur bei Temperaturen von mehr als 24 Grad Celsius erfolgreich, da die Insekten bei kühleren Temperaturen nicht aktiv werden. Die Marienkäfer-Larven hingegen sind auch bei geringeren Raumtemperaturen einsatzbereit. Sobald sie alle verfügbaren Läuse aufgefressen und beseitigt haben, ziehen die Marienkäfer selbständig weiter.
Trockene Luftverhältnisse und Wollläuse
Wollläuse zeigen sich vor allem im Winter. Aufgrund der trockenen Heizungsluft und der geringeren Luftfeuchtigkeit fühlen sie sich in den Wintermonaten besonders wohl. Beugen Sie einer Ansammlung auf Orchideen vor, indem Sie auch im Herbst und Winter für einen geeigneten Standort mit einer dauerhaft hohen Luftfeuchtigkeit sorgen. Besprühen Sie die Blätter und Luftwurzeln der Orchideen regelmäßig und stellen Sie Schalen mit Waser als Luftbefeuchter auf.