In der Tat, man kann ein Purpurglöckchen als Kletterpflanze kultivieren. Es gibt nämlich zwei unterschiedliche Gewächse, die mit dem Namen „Purpurglöckchen“ bezeichnet werden. Sie gehören jedoch verschiedenen Familien an.
Die Purpurglöckchen
Beide Gewächse sind attraktiv und einfach zu kultivieren. Purpurglöckchen Heuchera ist eine niedrige Staude mit hübschen Blütenrispen, Purpurglöckchen Rhodochiton ist die Kletterpflanze.
Ihre Merkmale
Wie unterschiedlich die beiden Pflanzen sind, sieht man am besten im direkten Vergleich:
Purpurglöckchen Heuchera
- gehört zur Familie der Steinbrechgewächse
- stammt aus Nordamerika
- Horst bildende, relativ niedrige Pflanze, auch als Bodendecker
- handförmige Blätter in vielen Farbvarianten
- Blütenrispen mit kleinen Glöckchen
- Blütenfarbe Weiß, Rosa, Rot
- Blütezeit ab Mai
- mehrjährig
- immergrün
- Standort je nach Blattfarbe Sonne oder Halbschatten
Purpurglöckchen Rhodochiton atrosanguineus
- gehört zur Familie der Wegerichgewächse
- stammt aus Mexiko
- Kletterpflanze
- herzförmige, grüne Blätter
- einzelne baumelnde Glöckchen
- Blütenfarbe schwarzrot, purpurn
- Blütezeit Juli bis August
- einjährig
- Standort in der Sonne
Standort und Pflege des Rhodochiton
Es stammt aus Mexiko und braucht einen warmen, voll sonnigen Standort mit Rankhilfe. Möchte man das Glöckchen im Topf kultivieren, ist dies sehr gut in einer Hängeampel möglich. Im Gegensatz zu Heuchera verträgt das mexikanische Glöckchen auch etwas Trockenheit. Für ein gutes Gedeihen ist es jedoch erforderlich, im Sommer regelmäßig zu gießen. Auch Dünger sollte alle zwei Wochen verabreicht werden.
Im Herbst wird es für das besondere Purpurglöckchen langsam zu kalt. Wenn es draußen bleibt, wird es den Winter nicht überleben und muss im nächsten Jahr neu ausgesät werden. Wenn man die Pflanze jedoch zurückschneidet und an einen hellen und ca. 15 Grad warmen Ort im Haus aufstellt, kann man sie weiter kultivieren.
Aussaat
Konnte das Glöckchen nicht überwintert werden, wird es im Winter auf der Fensterbank erneut ausgesät. Dazu verwendet man Pflanzbehälter mit sandiger Aussaaterde. Die Samen werden aufgestreut und nur dünn mit Erde bedeckt. Die Pflanzschale stellt man an einen warmen Ort und hält das Substrat gleichmäßig feucht. Sobald die Samen gekeimt und die Jungpflanzen kräftig genug sind, setzt man immer drei bis vier Pflanzen in einen separaten Topf. Der Topf steht nun an einem hellen, aber nicht zu warmen Ort, damit sich die Jungpflanzen gut entwickeln. Ist es draußen warm genug, können die Pflanzen ins Freiland.