Tagpfauenauge, Kohlweißling oder Kleiner Fuchs, alle diese Schmetterlinge sind am Sommerflieder oder auch Schmetterlingsbaum zu finden. Damit er schöne Triebe mit attraktiven Blüten entwickelt, darf der Rückschnitt nicht außer Acht gelassen werden.
Der korrekte Rückschnitt beim Sommerflieder
Steht der Strauch an einem sonnigen Platz, wird er gut gedeihen und benötigt wenig Pflege. Nur der jährliche Rückschnitt muss durchgeführt werden. Ohne einen Schnitt bildet sich schnell ein undurchdringliches Gestrüpp von Trieben, die nur noch wenige Blüten tragen.
Der Schmetterlingsbaum bildet seine Blüten am neuen Holz aus. Durch einen gezielten Rückschnitt zum Ende des Winters oder im zeitigen Frühjahr bekommt er einen kräftigen Anreiz zur Blütenbildung. Der beste Zeitpunkt ist ein frostfreier Tag Ende Februar, damit das spröde Holz beim Schneiden in der Kälte nicht splittert. Der frühe Termin ist für die Pflanze vorteilhaft, da sie dann genügend Zeit hat, schlafende Knospen zu wecken und neue Knospen zu bilden. Folgendes Pflanzenmaterial wird beschnitten:
- die Seitenverzweigungen der Leitäste werden auf zwei bis vier Augen gekürzt
- lange Gerüsttriebe kürzt man um ein Drittel und schneidet über einer nach außen gerichteten Knospe
- quer wachsende Triebe werden direkt am Stamm entfernt
- abgestorbene oder erfrorene Triebe werden möglichst tief entfernt
Ab dem vierten Standjahr werden die alten Leitäste nach und nach auf „Astring“ geschnitten. Damit ist folgende Vorgehensweise gemeint: Dort, wo der Ast ansetzt, befindet sich eine wulstartige Verdickung, der Astring. Genau dort wird der alte Ast, leicht schräg vom Stamm weg, abgeschnitten. So bleibt die Wundfläche klein und der Astring wird nicht verletzt. Ein junger, kräftiger Trieb übernimmt die Funktion des Leitastes.
Ebenfalls entfernt werden die wilden Stammtriebe, welche gern aus der Unterlage, auf die veredelt wurde, heraus wachsen. Man schneidet sie direkt am Stamm ab.
Blüten schneiden
Sobald die langen Rispen des Sommerflieders verblüht sind, sollten sie entfernt werden. Dazu setzt man die Schere über einer kräftigen Knospe oder einem Blattpaar an. Wird dieser Schnitt versäumt, entwickeln sich aus den Rispen Kapselfrüchte mit unzähligen Samen, die vom Wind verteilt werden. Im folgenden Jahr würden überall im Garten neue Fliederbäumchen wachsen.
Die Samenkörner sind sehr widerstandfähig und frostfest. Daher sollten die verblühten Rispen möglichst im Restmüll entsorgt werden. Auf dem Kompost könnten sie durch Wind und Tiere im Garten verteilt werden.
mögliche Fehler beim Rückschnitt
Um den Schmetterlingsbaum zur Ausbildung von langen, kräftigen Trieben anzuregen, ist ein starker Rückschnitt erforderlich. Wird er jedoch nur schwach gestutzt, werden sich lediglich schwache Triebe mit kleinen Blütenrispen entwickeln. Damit der Strauch eine natürliche Wuchsform behält, schneidet man die Seitentriebe etwas kürzer als die Triebe, die in der Mitte heraus wachsen.
Beim Rückschnitt sollte auch regelmäßig ausgedünnt werden, damit der Strauch von innen her nicht zu dicht wächst. Aus einem alten Trieb entwickeln sich immer zwei neue Äste, was zu einer jährlichen Verdoppelung der Triebe führt. Daher dürfen immer einige Vorjahrestriebe direkt am Ansatz entfernt werden. Eine zu dichte Wuchsform führt dazu, dass nicht alle Äste genug Licht bekommen, die Blühfreudigkeit lässt nach.